Ferrari und Bank Santander: Trennung nach acht Jahren
Ferrari mit Werbung für die Bank Santander
Die Formel 1 verliert einen Sponsor: Die Bank Santander erneuert ihr Abkommen mit der Scuderia Ferrari nicht, statt dessen wird ab 2018 in der UEFA Champions League geworben.
Das Geldinstitut nahm prominenten Raum ein bei Ferrari: Werbung auf den Heckflügeln, an der Seite der Chassis, auf dem Frontflügeln und natürlich auf den Overalls von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen.
Die Bank Santander, gemäss Forbes die zehntgrösste Bank der Welt, war gut zehn Jahre lang fester Bestandteil des Formel-1-Sports. Ab 2007 – als Fernando Alonso von Renault zu McLaren ging – arbeitete Santander mit dem britischen Traditionsrennstall.
Das Bündnis erwies sich als äusserst erfolgreich. Als Alonso für 2008 in die Arme von Renault zurückkehrte, blieb Santander bei McLaren. Ein Wechsel mit Fernando war nicht möglich, denn Renault wurde damals von der Konkurrenz gesponsort (ING).
Als Alonso jedoch 2010 bei Ferrari andockte, begann Santander auch mit Ferrari zu arbeiten, gleichzeitig hielt die Bank McLaren die Treue und trat überdies bei mehreren Grands Prix als Hauptsponsor auf (Spanien, Grossbritannien, Deutschland).
Vielleicht starb bei der Bank Santander die Leidenschaft für den Sport mit Firmenchef und Rennfan Emilio Botín, der am 10. September 2014 völlig überraschend einem Herzanfall erlag.
Nach dem Tod ihres Vaters, der die Bank von 1986 bis 2014 geleitet hatte, wurde Ana Patricia Botín (57) von Verwaltungsrat zur Nachfolgerin ernannt. Emilio Botíns Urgrossvater hatte die Bank 1857 gegründet. Damit wird die Bank in vierter Generation ohne Unterbrechung von der Familie Botín geführt.
Ana Patricia Botín sagt: «Die Formel 1 und Ferrari haben in den vergangenen zehn Jahren für Santander eine wichtige Rolle gespielt, um die Marke in der ganzen Welt bekannter zu machen. Wir sind dafür sehr dankbar.»
Hinter den Kulissen ist schon länger davon die Rede: Ferrari und Santander konnten sich über ein neues Abkommen nicht einig werden. Die Spanier wollten den jährlichen Preis von angeblich 40 Millionen Euro um gut einen Drittel verringern, Ferrari lehnte das ab.