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Weltmeister Mercedes: Erfolgsquote sinkt – die Gründe

Von Mathias Brunner
Das gewohnte Bild in der neuen Turbo-Ära: Mercedes vorne

Das gewohnte Bild in der neuen Turbo-Ära: Mercedes vorne

​Mercedes-Benz dominiert die Turbo-Ära der Formel 1. Aber die Erfolgsquote der Dauerweltmeister ist die niedrigeste der letzten vier Jahre. Wir vergleichen die Zahlen und erklären die Gründe.

Mercedes hat auch im vierten Jahr der jungen Turbo-Ära der Formel 1 den Stempel aufgedruckt. Aber die Erfolgsquote ist nicht mehr so hoch wie in den drei Jahren früher. Das hat mehrere Gründe.

Erstens – der Rücktritt von Nico Rosberg
Der Deutsche hielt Lewis Hamilton auf seinen Zehenspitzen. Als Nico Ende 2016 seinen Rücktritt erklärte und Valtteri Bottas von Williams geholt wurde, schien Lewis Hamilton leichtes Spiel zu haben. Sky-GP-Experte: «Erst als Lewis im Frühling gesehen hat, dass Bottas durchaus ebenfalls Rennen gewinnen kann, hat er sich wieder mehr Mühe gegeben.» Nach der Sommerpause setzte Hamilton zu einem grandiosen Höhenflug an: Von Belgien bis Texas fuhr er in sechs WM-Läufen fünf Siege und einen zweiten Platz ein.

Zweitens – die Diva
Teamchef Toto Wolff: «Unser 2017er Renner war ein wenig Diva, was die Aufgabe angeht, die Reifen ins optimale Betriebsfenster zu bringen. Es sind kleinste Nuancen, die dazu reichten, dass die Temperaturen aus diesem Nutzfenster kippten. Im Laufe der Saison haben wir das besser verstanden.»

Drittens – die Gegner
Alle erwarteten, dass mit den neuen, breiteren Autos Red Bull Racing der grosse Wurf gelingen würde. Aber die vierfachen Champions aus Milton Keynes wurden zunächst von Abgleichungsschwierigkeiten behindert – die Daten der Flussdynamikberechnungen, aus dem Windkanal und von der Rennpiste stimmten nicht überein. Ab Frühsommer wurde der Wagen stärker, im letzten Saisonviertel war Red Bull Racing aus eigener Kraft siegfähig und machte Mercedes das Leben schwer. Ferrari wiederum begann stark, hatte aber mehr Standfestigkeitsprobleme als Mercedes. Dennoch konnten sie den Silbernen einige Niederlagen beibringen.

Nun zur Statistik. Die absoluten Zahlen werden durch die Tatsache verfälscht, dass 2014 und 2015 jeweils 19 WM-Läufe gefahren wurden, 2016 deren 21, 2017 waren es dann 20 Grands Prix. Wir haben daher bei allen Zahlen auch die Prozentwerte hinzugestellt, um ein klareres Bild zu erhalten für die Relation zwischen Erfolgen und Anzahl Rennen. So ergibt sich beispielsweise, dass Mercedes 2016 in absoluten Zahlen mehr Podestränge erobert hat als 2014 und 2015, der Prozentsatz jedoch aufgrund von mehr Rennen niedriger liegt.

Pole-Positions
2014: 18 (94,7 % vom Idealergebnis)
2015: 18 (94,7)
2016: 20 (95,3)
2017: 15 (75)

Beste Rennrunden
2014: 12 (63,2)
2015: 13 (68,4)
2016: 9 (42,9)
2017: 9 (45)

Siege
2014: 16 (84,2)
2015: 16 (84.2)
2016: 19 (90,5)
2017: 12 (60)

Doppelsiege
2014: 10 (52,6)
2015: 12 (63,2)
2016: 8 (38,1)
2017: 4 (20)

Podestplatzierungen
2014: 31 (81,6)
2015: 32 (84,2)
2016: 33 (78,6)
2017: 26 (65)

Führungsrunden
2014: 978 (86,2)
2015: 936 (81,4)
2016: 1009 (83,2)
2017: 712 (59,5)

WM-Punkte pro GP im Schnitt
2014: 36,9
2015: 37
2016: 36,4
2017: 33,4

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