Nach McLaren-Blamage: Honda-Chef Hasegawa muss gehen!
McLaren-Honda, dieses Duo stand für die fabelhaften Erfolge von Ayrton Senna, Alain Prost und Gerhard Berger, die englisch-japanische Seilschaft hat Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre die Formel 1 dominiert. Doch die Neuauflage des vermeintlichen Traumpaars wurde zum Alptraum von Superstar Fernando Alonso.
Der Spanier träumte davon, wie sein Idol Ayrton Senna mit einem McLaren-Honda Weltmeister zu werden. Die Realität nach drei Jahren: Kein Sieg, ja nicht einmal ein Podestplatz. Zwei fünfte Ränge (Ungarn 2015 und USA 2016) waren die beste Ausbeute, Alonso wurde 2015 WM-17., 2016 schien es mit Schlussrang 10 eine Aufwärtstendenz zu geben, 2017 sackte Alonso auf WM-Platz 15 ab.
Konsequenz: McLaren trennte sich nach drei von zehn geplanten Jahren von Honda, stattdessen werden die Briten für die kommenden drei Jahre mit Renault-Motoren fahren. Honda hatte die Wahl zwischen Ausstieg und Engagement mit Toro Rosso. Die Japaner beschlossen zu bleiben.
Die jämmerliche Bilanz mit McLaren (in den letzten Jahren zwei Mal Zweitletzter) hat Honda zum Handeln gezwungen: Die Japaner stellen sich für ihr Formel-1-Programm anders auf.
Der Posten des Formel-1-Projektleiters, bislang Yusuke Hasegawa, wird verschwinden. Hasegawa stand der Motorentwicklung im Werk von Sakura (Japan) vor, und er war auch Einsatzleiter bei den Grands Prix. Diese Rolle wird auf zwei Fachleute geteilt.
Neuer technischer Direktor ist Toyoharu Tanabe, die Betriebsleitung der Formel-1-Abteilung übernimmt Yasuaki Asaki. Tanabe wird sich auf die Test- und Renneinsätze konzentrieren, Asaki hat das Sagen in Sakura, was die Motorentwicklung betrifft.
Tanabe arbeitet seit 33 Jahren für Honda, er war früher Honda-Techniker am McLaren von Gerhard Berger, dazu am Werkswagen von Jenson Button. Zuletzt hat er als Leiter des IndyCar-Programms gearbeitet und durfte mit seinem Landsmann Takuma Sato 2017 den Sieg beim legendären Indy 500 feiern.
Yusuke Hasegawa wird querverschoben: Er bleibt leitender Ingenieur, erhält von Honda aber Aufgaben im Serienfahrzeugbau und wird mit der Formel 1 nichts mehr zu tun haben.
Honda-Markenchef Katsuhide Moriyama: «Wir glauben, dass wir mit der Aufgabenteilung zwischen Entwicklung im Werk und Einsatz an der Rennstrecke flexibler und schneller werden.»
Die personellen Änderungen treten auf 1. Januar 2018 in Kraft.