MotoGP: Für Marc Marquez endet eine Ära

Frische Ideen: Darüber diskutiert die Formel 1

Von Otto Zuber
Seit einigen Jahren starten die GP-Stars nicht mehr nebeneinander ins Rennen

Seit einigen Jahren starten die GP-Stars nicht mehr nebeneinander ins Rennen

Die Formel 1 befindet sich im Wandel und darüber, wie der Sport in Zukunft aussehen soll, wird intensiv diskutiert. Dabei werden auch einige neue Ideen unter die Lupe genommen, die für mehr Spannung sorgen sollen.

Es tut sich was, in den Formel-1-Teppichetagen: Die Entscheidungsträger der Königsklasse diskutieren derzeit darüber, wie der Sport sich entwickeln soll. Dabei geht es nicht nur um darum, welche Motoren ab 2021 im Heck der GP-Renner brummen sollen und wie die Einnahmen aus den TV-Rechten künftig gerechter unter den Teams verteilt werden können.

Es werden auch unterschiedliche Massnahmen diskutiert, die für noch mehr Action auf der Piste sorgen sollen. Schliesslich wollen GP-Zirkusdirektor Chase Carey, Formel-1-Marketingchef Sean Bratches und Technikguru Ross Brawn die Zuschauer an der Strecke und Zuhause vor dem Fernseher noch besser unterhalten. Dass in dieser Hinsicht noch Verbesserungspotenzial besteht, zeigte der mässig interessante Saisonabschluss in Abu Dhabi.

Eine Möglichkeit, die Zuschauer künftig noch besser zu unterhalten, ist eine Neuordnung der Startaufstellung. Derzeit gehen die GP-Stars in zwei Reihen und versetzt ins Rennen. Doch das könnte sich ändern, wie Pat Symonds bei der MIA Entertainment & Energie-Efficient Motorsport Conference verriet.

Der frühere Williams-Technikchef, der nun zur Arbeitsgruppe von Brawn gehört, erklärte: «Seit einigen Jahren sieht die Startaufstellung der Formel 1 immer gleich aus. Wir wissen, dass eines unserer grössten Probleme die Tatsache ist, dass wir die Fahrer versetzt ins Rennen schicken. Das war nicht immer so, es gab auch eine Zeit, in der zwei Fahrer nebeneinander starteten, und davor gab es sogar die Situation, dass vier Autos in der ersten Reihe standen.»

Um herauszufinden, wie sich allfällige Änderungen auf den Rennverlauf auswirken, greift die Arbeitsgruppe auf die Möglichkeiten der virtuellen Simulation zurück. Symonds schwärmt: «Wir können unsere eSport-Gruppe anweisen, verschiedene Möglichkeiten durchzuspielen und zwar über mehrere Rennen. Dabei müssen die Rennen keine 300 km lange sein, uns interessieren in diesem Zusammenhang nur die ersten drei Runden.»

«Wir können damit herausfinden, ob es eine spannende Anfangsphase oder eine riesige Kollision in der ersten Kurve geben wird. Durch die statistische Auswertung können wir diese Dinge richtig verstehen lernen. Damit können wir unsere Entscheidungen aufgrund von Erfahrungen treffen, was ich immer wieder fordere.»

Doch die Startaufstellung ist nicht der einzige Bereich, den sich die Arbeitsgruppe von Brawn ansieht. Symonds verriet auch: «Wir haben etwa vorgeschlagen, dass die Fahrer während der Rennen über Boxenfunk miteinander sprechen können und diese Gespräche auch der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten.»

Ausserdem forderte der 64-jährige Motorsport-Ingenieur die GP-Rennställe auf, künftig einen transparenteren Ansatz bei der Arbeit zu wählen. «Die Teams sollten ihre Daten austauschen», ist Symonds überzeugt.

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