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Bilanz 2017: 863 Strafplätze – 2018 alles schlimmer

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso: Der Honda-Motor liess ihn oft im Stich

Fernando Alonso: Der Honda-Motor liess ihn oft im Stich

​Da können die Fans nur noch fassungslos den Kopf schütteln: Während der Formel-1-Saison 2017 gab es 863 Strafversetzungen, 720 davon wegen der Motoren. Und 2018 wird das alles noch übler.

Die Strafversetzungen in der Formel 1 bleiben ein Ärgernis, das wird aus zahllosen Reaktionen der GP-Fans in den sozialen Netzwerken deutlich. Die ganzen Strafen stellen selbst den treuesten Fan auf eine harte Probe. Jetzt mal Hand aufs Herz: Hätten Sie gewusst, welch unfassbare Summe an Strafversetzungen in der Saison 2017 zusammengekommen ist?

Einmal tief durchatmen, Freunde.

Die Rennkommissare mussten 2017 an 20 GP-Wochenenden 138 Versetzungen in Höhe von insgesamt 863 Plätzen aussprechen, 720 davon alleine wegen des Einbaus zusätzlicher Motorenteile, 110 wegen Getriebewechseln, der Rest aufgrund von verschiedener Straftaten (wie Blockierens des Gegners, Ingnorierens blauer Flaggen und so fort).

Die ärmsten Hunde waren die McLaren-Fahrer Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso. Wegen der unzuverlässigen Honda-Motoren kamen sie beide auf Motorenstrafen in Höhe von 365 Rängen!

Strafen in der Übersicht

(in Klammern Versetzungen Motor/Getriebe/Sonstiges)

1. Stoffel Vandoorne 218 (205/10/3)
2. Fernando Alonso 160 (160/0/0)
3. Daniel Ricciardo 75 (60/15/0)
4. Brendon Hartley 65 (65/0/0)
5. Jolyon Palmer 45 (35/5/5)
6. Pierre Gasly 45 (45/0/0)
7. Carlos Sainz 36 (30/0/6)
8. Max Verstappen 35 (35/0/0)
9. Nico Hülkenberg 35 (30/5/0)
10. Daniil Kvyat 23 (20/0/3)
11. Sebastian Vettel 20 (20/0/0)
12. Marcus Ericsson 20 (0/20/0)
13. Jenson Button 15 (15/0/0)
14. Lance Stroll 13 (0/10/3)
15. Valtteri Bottas 10 (0/10/0)
16. Romain Grosjean 10 (0/5/5)
17. Pascal Wehrlein 10 (0/10/0)
18. Kimi Räikkönen 5 (0/5/0)
19. Sergio Pérez 5 (0/5/0)
20. Felipe Massa 5 (0/0/5)
21. Antonio Giovinazzi 5 (0/5/0)
22. Lewis Hamilton 5 (0/5/0)
23. Kevin Magnussen 3 (0/0/3)

Ohne Strafversetzungen:
Esteban Ocon
Paul Di Resta

Leider wird dieses heillose Durcheinander in der kommenden Saison kaum übersichtlicher: Als angebliche Sparmassnahme wird es 2018 nur noch drei Motoren pro Fahrer und Saison geben. Die Skepsis im Fahrerlager: Wenn die Motorhersteller es 2017 schon nicht schafften, mit vier Einheiten über die Saison zu kommen, wie sollen sie das im kommenden Jahr dann mit drei bewerkstelligen? Zumal wir ein Rennwochenende mehr haben. Im Schnitt muss ein Motor also sieben GP-Wochenenden verkraften!

Zur Erinnerung: Eine moderne Antriebs-Einheit der Formel 1 ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:

– V6-Verbrennungsmotor
– Turbolader
– MGU-H («motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K («motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik 

Erlaubt sind 2018: Drei Verbrennungsmotoren, drei MGU-H, drei Turbolader, zwei MGU-K, zwei Batterien und zwei Kontroll-Einheiten.

Sollte ein Fahrer mehr als diese Elemente brauchen, setzt es die üblichen Strafversetzungen, ein zweites neues Element führt automatisch zum Start am Schluss des Feldes.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner bestätigt: «Das Ganze wird schlimmer. Am Ende wird noch die WM von den Strafversetzungen entschieden.»

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