Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Zweite Chance für Formel-1-Rennen in Vietnam?

Von Rob La Salle
Berichten zufolge soll die Idee eines Formel-1-Rennens in Vietnam wieder auf dem Tisch liegen. Bernie Ecclestone hatte den Verantwortlichen seinerzeit eine Absage erteilt – trotz eines lukrativen Angebots.

Schon vor der Machtübernahme an der Spitze der Formel 1 gab es ernsthafte Versuche, einen WM-Lauf in Vietnam zu realisieren. Die entsprechenden Kreise waren sogar bereit, eine ganze Stange Geld für den Besuch der Königsklasse hinzublättern: So hätte der anvisierte Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren mehr als 350 Millionen Euro in die Kassen des Sports gespült.

Der frühere GP-Zirkusdirektor Bernie Ecclestone wollte aber von einem Rennen in Vietnam nichts wissen. Der Brite musste vor knapp einem Jahr seinen Posten für Chase Carey räumen, nachdem Liberty Media die Rechte am GP-Zirkus von CVC Capital Partners übernommen hatte. Doch bevor er sich in die Zwangsrente verabschiedete erteilte er den Bittstellern aus Vietnam eine Absage.

«Ich hätte den Vertrag abschliessen können, alles war vorbereitet», beteuerte Ecclestone vergangenen April in einem Interview mit der britischen Zeitung «The Independent». «Ich liess es sein, denn wir haben bereits einige Rennen in dieser Region und ich dachte mir, dass es vielleicht etwas zu viel wäre, einen weiteren GP dort zu veranstalten.»

Und das war nicht der einzige Grund, der den geschäftstüchtigen Baumeister der modernen Formel 1 nach Eigenaussage davon abhielt, das lukrative Angebot anzunehmen. «Das Land hat überhaupt keine Motorsport-Tradition. Deshalb wollte ich auch kein Rennen in diesem Teil der Welt haben, in dem wir bereits mit so guten Promotern zusammenarbeiten. Ich wurde ja auch dafür kritisiert, die Rennen in Russland und Aserbaidschan ermöglicht zu haben, weil der Motorsport in diesen Ländern zu wenig Tradition hat», schimpfte Ecclestone.

Damit spielte der frühere Chef der Formel 1 auf die Aussagen von Liberty-Media-Geschäftsleiter Greg Maffei an. Dieser hatte mit Blick auf den Aserbaidschan-GP geäzt: «Diese Veranstaltung hilft nichts, um die Marke Formel 1 nachhaltig aufzubauen. Offenbar war der Antrieb bei manchem neuen Rennen – wieviel kann ich da rausholen? Daher haben wir halt Rennen wie in Baku, welche zwar eine hohe Antrittsgebühr entrichten, dem Sport aber nichts bringen. Unsere Aufgabe besteht darin, Partner zu finden, die natürlich eine Gebühr bezahlen, aber die eben auch dem GP-Sport etwas bringen.»

Trotzdem soll die Idee, einen GP in Vietnam auszutragen, wieder auf dem Tisch liegen. Dies berichtet zumindest Forbes.com, die sich auf eine nicht näher genannte Quelle berufen. Diese berichtete nach dem Treffen der 21 Rennorganisatoren, dass die Ausrichtung eines Vietnam-GP in den nächsten Wochen verkündet werden soll. Demnach handle es sich um ein Strassenrennen in der Hauptstadt Hanoi, über das die neuen Machthaber der Königsklasse nachdenken. Das passt zumindest zu den Aussagen von Formel-1-CEO Carey, der mehrfach betont hat, dass man vor allem mehr Strassenrennen in den WM-Kalender aufnehmen wolle.

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