James Key: «Halo wird besser als bisher aussehen»
«Das ist das letzte Rennen, das ich geniessen kann, danach ist es nur noch ein Job», jammerte ein Kollege vor dem letztjährigen Saisonfinale in Abu Dhabi, weil ihm die Einführung des Halo-Schutzrings so sehr zuwider ist. Mit dieser Meinung ist er nicht alleine: Im und ausserhalb des Fahrerlagers erntet die neueste Sicherheitsmassnahme des Automobilweltverbands FIA viel Spott und böse Worte.
Und die alte Frage nach dem Augenmass bei den Sicherheitsbemühungen sorgt wieder einmal für Diskussionen. Während auf der einen Seite FIA-Präsident Jean Todt und die Halo-Befürworter argumentieren, dass jedes Leben, das gerettet werden kann, auch gerettet werden muss, weisen die Halo-Gegner darauf hin, dass der Halo in gewissen Situationen selbst zum Problem werden kann.
Vor allem aber beklagen sich die Kritiker, weil der Schutzring die schönen, neuen Formel-1-Renner verschandelt, ja sogar lächerlich aussehen lässt. So sehr sogar, dass die Königsklasse dadurch viele Fans verliere, warnen einige Experten. Denn die Ästhetik der GP-Geschosse sei vielen Anhängern des GP-Sports sehr wichtig.
Das weiss auch Toro Rosso-Technikchef James Key. Deshalb betont der Ingenieur auch, dass jene Halo-Versionen, die wir in diesem Jahr sehen werden, sehr viel besser aussehen werden als alle Prototypen, die bisher ausprobiert wurden und bei vielen Fans für Entsetzen gesorgt haben.
«Die aerodynamischen Anpassungen werden den Halo etwas besser aus sehen lassen. Besser als bisher auf jeden Fall», erklärt der Brite den Kollegen der Zeitung Algemeen Dagblad. «Der Halo wird etwas ausgereifter sein, denn die Teams hatten Zeit, ihn genauer unter die Lupe zu nehmen und an der Aerodynamik zu arbeiten.»
Skeptiker wie den früheren GP-Piloten Karun Chandhok wird das wohl kaum überzeugen. Der Inder erklärte unlängst, dass er kein Fan des Halo-Schutzrings sei. Er ist sich sicher: «Es wird keinen Fan geben, der beim diesjährigen Saisonauftakt in Melbourne sagen wird: Diese Autos sehen besser als ihre Vorgänger aus!»