Domenicali: «Fernando Alonso muss sich beweisen»
Der frühere Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hält auch heute noch grosse Stücke auf seinen ehemaligen Schützling Fernando Alonso
Für den früheren Ferrari-Teamchef und heutigen Lamborghini-CEO Stefano Domenicali ist klar: Fernando Alonso will mit seinen Gastspielen in anderen Motorsportserien nicht nur für Unterhaltung sorgen. Der McLaren-Star braucht die Einsätze abseits der Formel-1-Bühne, um sich und der Welt zu beweisen, dass er immer noch zu den Besten seines Berufstands zählt.
Der zweifache Formel-1-Weltmeister bestreitet nach seinem vielumjubelten 2017er-Gastspiel beim legendären Indy 500 in diesem Jahr einige Langstrecken-Rennen, darunter auch den 24h-Klassiker von Le Mans. Für Domenicali steht deshalb fest: «Fernando schaut sich ausserhalb der Formel 1 nach neuen Herausforderungen um, weil sein Team derzeit eine schwierige Phase durchlebt.»
«Er will allen zeigen, was er kann und beweisen, dass er immer noch zur Weltspitze der Rennfahrer gehört», erklärt Domenicali den Kollegen der italienischen Zeitung «Corriere dello Sport». Und er stellt auch gleich klar, dass der stolze Asturier in seinen Augen noch immer einer der stärksten Racer im GP-Feld ist – auch wenn Alonsos letzter Titelgewinn bereits mehr als zehn Jahre zurückliegt.
Der 52-Jährige aus Imola betont: «Wer ist stärker? Alonso oder Lewis Hamilton? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Der eine ist im Qualifying stärker, der andere im Rennen, ein anderer wieder hat psychologische Vorteile. Aber derzeit stehen drei Fahrer an der Spitze: Alonso, Hamilton und Sebastian Vettel. Die Unterschiede zwischen diesen Drei sind gering und hängen auch von der Frage ab, welche Autos sie gerade fahren.»
Und was erwartet Domenicali in diesem Jahr von den WM-Teilnehmern? «Ich denke, wir werden auch in diesem Jahr ein Duell zwischen Ferrari und Mercedes erleben. Aber man darf auch Red Bull Racing nicht vergessen, die werden sicherlich einige Rennsiege holen», lautet seine Prognose.
Zum Schluss nutzt der Lamborghini-Geschäftsführer auch noch die Möglichkeit, jegliche Spekulationen um einen allfälligen Formel-1-Einstieg des italienischen Sportwagenbauers aus der Welt zu räumen: «Die Formel 1 hat für uns keine Priorität, zumindest nicht in den nächsten fünf Jahren.»