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Nikolas Tombazis: Bei Ferrari unerwünscht, nun FIA!

Von Mathias Brunner
Nikolas Tombazis zu seiner Zeit bei Ferrari

Nikolas Tombazis zu seiner Zeit bei Ferrari

​Im Dezember 2014 hat Ferrari seinen langjährigen Chefdesigner Nikolas Tombazis in die Wüste geschickt. Jetzt hat der Autoverband FIA den 49jährigen Griechen als Technikexperten verpflichtet.

In den letzten Jahren ist bei Ferrari kein Stein auf dem anderen geblieben. Die komplette Führungsriese ist ausgetauscht worden. Viele langjährige Mitarbeiter mussten ihren Hut nehmen: Teamchef Stefano Domenicali im Frühling 2014, Motorenchef Luca Marmorini im Sommer danach, Präsident Luca Montezemolo im Spätsommer, um nur die wichtigsten drei zu nennen, dann – nach nur sieben Monaten – Teamchef Marco Mattiacci im Herbst, ersetzt durch Maurizio Arrivabene. Im Dezember 2014 wurde auch Chefdesigner Nikolas Tombazis in die Wüste geschickt. Ihm wurde vorgeworfen, jahrelang zu konservativ entwickelt zu haben.

Tombazis stieg im November 1992 als Aerodynamiker für Benetton in die Königsklasse des Motorsports ein. Bereits 1994 durfte er dort die Leitung der Aerodynamik-Abteilung übernehmen. Von 1997 bis 2004 arbeitete der Athener zum ersten Mal für Ferrari, wobei er 1998 den Posten des Chef-Aerodynamikers übernehmen durfte. 2004 wechselte er zu McLaren, bevor er im März 2006 wieder nach Maranello zurückkehrte und bis Ende 2014 als Chefdesigner des ältesten Formel-1-Rennstalls der Welt wirkte.

Natürlich war Tombazis nicht alleine an der Ferrari-Durststrecke schuld. Fernando Alonso schrammte zwei Mal knapp am Titel vorbei. Mit strategischen Fehlentscheidungen am Kommandostand hatte Nikolas nichts zu tun.

Seit der Scheidung von Ferrari hat Tombazis als leitender Aerodynamiker beim inzwischen pleitegegangenen Manor-Rennstall gearbeitet, dann gründete er eine eigene Beraterfirma und war auch Gastprofessor am Imperial College von London. Nun hat der Autoverband FIA bestätigt, dass sie sich die Dienste des erfahrenen Technikers gesichert haben. Als Chef einer Einsitzer-Abteilung ist er dem FIA-Technikchef Gilles Simon unterstellt. Den kennt Tombazis sehr gut – der Franzose arbeitete von 1993 bis 2009 bei Ferrari.

Tombazis soll bei der FIA mithelfen, eine Entwicklungsstrategie für den Einsitzersport zu erarbeiten, das betrifft also nicht nur den Grand-Prix-Sport, sondern auch die Formeln 2 und 3.

Tombazis hat Ferrari mit einiger Bitterkeit verlassen. Schon als Vettel 2015 seine ersten drei Grands Prix für Ferrari gewann, trompetete Tombazis: «Das ist mein Auto.» Gegen die Vorwürfe von damals wehrt sich der erfahrene Techniker gegenüber meinem Kollegen Andrea Cremonesi von der Gazzetta dello Sport, er sei nicht nur Projektleiter in jenen Jahren gewesen, als Ferrari mit Alonso ein ums andere Mal am Titel vorbeischrammte, sondern auch 2007 und 2008, als Kimi Räikkönen Weltmeister wurde und als 2008 der Konstrukteurs-Pokal eingefahren wurde und Felipe Massa wenige Sekunden nach seinem Sieg Weltmeister war – bis Lewis Hamilton ins Ziel kam.

Zum neuen Ferrari meint der Grieche: «Das neue Organigramm ist sehr clever, die Mitarbeiter haben mehr Freiheiten erhalten. Ich glaube zwar nicht, dass es eine englische Schule oder eine italienische Schule gibt, aber Ferrari hat tolle Mitarbeiter, die offensichtlich derzeit hervorragend zusammenarbeiten.»

«Der neue Technikchef Mattia Binotto war für seine Aufgabe prima vorbereitet, ein ganz wertvoller Mann, organisatorisch herausragend. Ich hatte ihn für diesen Posten damals zwar nicht auf der Rechnung, aber rückblickend war es in brillanter Schachzug.»

Barcelona-Test, Tag 5 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:20,396 (170) Mittelhart
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,596 (86) Weich
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,649 (129) Mittelhart
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,808 (90) Weich
5. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:20,973 (54) Weich
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:21,298 (95) Weich
7. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:21,432 (48) Mittelhart
8. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,455 (91) Weich
9. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,588 (42) Weich
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,643 (93) Weich
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:21,706 (120) Superweich
12. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:21,946 (38) Superweich
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,937 (85) Hyperweich

Barcelona-Test, kombinierte Zeitenliste (1. Woche)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (Do) Mittelhart
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (Di) Weich
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (Do) Hyperweich
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (Di) Mittelhart
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (Mo) Mittelhart
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (Do) Superweich
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (Di) Mittelhart
8. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (Mo) Weich
9. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (Mo) Weich
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (Do) Superweich
11. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (Do) Mittelhart
12. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (Do) Weich
13. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (Di) Weich
14. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (Di) Weich
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (Di) Weich
16. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (Di) Weich
17. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (Do) Weich
18, Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (Mo) Weich
19. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (Mo) Weich
20. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (Di) Weich
21. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (Mo) Weich
22. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (Mo) Mittelhart

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