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Sergio Marchionne: «Ich sagte nicht – Ferrari geht»

Von Mathias Brunner
Sergio Marchionne

Sergio Marchionne

​Fiat/Chrysler-Chef Sergio Marchionne (65) sagt im Rahmen des Genfer Autosalons: «Ich habe nie behauptet, dass der Ferrari-Rennstall Ende 2020 die Formel 1 verlassen werde.»

Sergio Marchionne hat beim Weihnachts-Mittagessen von Ferrari kein Kerzchen angekündet, sondern gleich den ganzen Baum: Er hat klargemacht, dass er von seinem Team mehr erwartet («Rang 2 ist kein schönes Ergebnis») und er hat seinen Piloten Beine gemacht. Und beim Thema Reglemente kommt der 65jährige Spitzenmanager erst richtig in Fahrt.

Der Fiat/Chrysler-Konzernchef sagt: «In einer idealen Welt würde ich mir die Formel 1 so vorstellen – wir haben einen Satz Reifen und die Vorgaben beim Motor, und alles Andere würde ich freigeben.»

Marchionne weiter: «Wenn wir heute einen Bereich um einen Millimeter zu breit gestalten, dann gibt’s was auf die Ohren. So ist es doch unmöglich, ein kreatives Auto herzustellen! Am liebsten wäre mir, wir würden die ganzen Regeln aus dem Fenster werfen. Ich würde alles komplett freigeben, dann würden wir sehen, wozu die Techniker fähig wären. DAS wäre eine Herausforderung.»

«Aber nein, stattdessen haben wir Vorschläge, welche dazu führen, dass alle Fahrzeuge früher oder später gleich sind. Am Ende unterscheiden sie sich nur noch durch die Farbe. Wenn das die Formel 1 der Zukunft sein soll, dann ist Ferrari innerhalb von drei Sekunden raus.»

«Ich finde es wichtig, dass die Ingenieure ohne Fesseln arbeiten können. Wir haben das im Laufe der Jahre mehr und mehr eingeschränkt, auch bei der Aerodynamik.»

Der Spitzenmanager mit kanadischem und italienischem Pass hat wiederholt gedroht: Wenn Ferrari nicht bekommt, was Ferrari will, dann ist Ferrari weg. In Marchionnesisch hat sich das bei unseren Kollegen der Gazzetta dello Sport so angehört: «Wenn sich der Sport in die richtige Richtung entwickelt, dann sind wir offen, über alles zu reden. Aber wenn aus dem Sport eine Art Supermarkt werden soll, dann interessiert mich das nicht die Bohne.»

«Die Formel 1 gehört fest zur Geschichte von Ferrari. Und ich werde alles tun, um die Position von Ferrari im Sport zu schützen und zu wahren. Aber wir bleiben nicht um jeden Preis und auch nicht aus rein geschäftlichen Gründen. Die Formel 1 hat etwas Edles, etwas Nobles, das ist kein Sport wie jeder andere, wir wollen das bewahren helfen, und es sollte hier nicht nur rein ums Geschäft gehen.»

Dann haute Marchionne bei einer Telefonkonferenz mit Wirtschaftsjournalisten in die gleiche Kerbe. Formel-1-Grossaktionär Liberty Media wolle die Kosten runterbringen, das sei eine gute Absicht. Aber es gebe auch einige Punkte, mit welchen Ferrari nicht einverstanden sein könne.

So kritisierte Marchionne das Ziel, dass die Motoren der verschiedenen Hersteller ungefähr gleich viel leisten. Marchionne vollmundig: «Wir sind da in Sachen strategischer Ausrichtung nicht ganz auf einer Linie, und wenn sich der Sport ab 2021 in eine andere Richtung bewegt, dann wird das seitens Ferrari zu gewissen Entscheidungen zwingen.»

«Wenn wir den Eindruck erhalten, die Rahmenbedingungen seien der Marke Ferrari nicht förderlich, wenn die einzigartige Stellung von Ferrari nicht gestärkt wird, dann wird Ferrari da nicht mitmachen.»

Nun weilt Marchionne am Genfer Autosalon. Dabei präzisiert der Fiat-Sanierer im Gespräch mit Autoweek: «Ich habe nie behauptet, dass der Ferrari-Rennstall Ende 2020 die Formel 1 verlassen werde, sondern dass wir das tun werden, sollten wir unsere Differenzen nicht beilegen können. Wir sind länger als jeder andere Rennstall in der Formel 1. Wir verstehen den Sport. Es ist schwer, sich die Formel 1 ohne Ferrari vorzustellen, also hoffe ich, dass wir das hinter uns lassen können. Wir stehen im Dialog mit Liberty Media, und ich bin voller Hoffnung, dass wir einen Schritt nach vorne machen. Falls uns das nicht gelingt, werdet Ihr bestimmt davon hören.»

Barcelona-Test, Tag 5 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:20,396 (170) Mittelhart
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,596 (86) Weich
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,649 (129) Mittelhart
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,808 (90) Weich
5. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:20,973 (54) Weich
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:21,298 (95) Weich
7. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:21,432 (48) Mittelhart
8. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,455 (91) Weich
9. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,588 (42) Weich
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,643 (93) Weich
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:21,706 (120) Superweich
12. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:21,946 (38) Superweich
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,937 (85) Hyperweich

Barcelona-Test, kombinierte Zeitenliste (1. Woche)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (Do) Mittelhart
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (Di) Weich
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (Do) Hyperweich
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (Di) Mittelhart
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (Mo) Mittelhart
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (Do) Superweich
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (Di) Mittelhart
8. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (Mo) Weich
9. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (Mo) Weich
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (Do) Superweich
11. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (Do) Mittelhart
12. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (Do) Weich
13. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (Di) Weich
14. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (Di) Weich
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (Di) Weich
16. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (Di) Weich
17. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (Do) Weich
18, Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (Mo) Weich
19. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (Mo) Weich
20. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (Di) Weich
21. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (Mo) Weich
22. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (Mo) Mittelhart

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