McLaren-Renndirektor Eric Boullier: Mitleid mit Haas
Beim ersten Formel-1-Kräftemessen in Melbourne konnte McLaren-Oberhaupt Eric Boullier gleich zwei Punkteränge bejubeln. Fernando Alonso kreuzte die Ziellinie als Fünfter und holte damit gleich zehn WM-Zähler für den Traditionsrennstall aus Woking. Sein Stallgefährte Stoffel Vandoorne schaufelte als Neunter zwei weitere Punkte aufs Team-Konto.
Damit verlief die Renault-Premiere der Briten ganz nach Wunsch. Dennoch kam McLaren-Renndirektor Eric Boullier nach dem ersten WM-Lauf nicht umhin, auf den für ihn und seine Mannschaft glücklichen Rennverlauf hinzuweisen. «Der grosse Vorteil war, dass die beiden Haas-Renner ein Problem hatten, davon haben wir profitiert. Wir fühlen mit dem Team mit, denn wir kennen diese Situation.
«Die Haas-Jungs haben diesen Winter auch einen grossartigen Job gemacht und auch am Wochenende waren sie stark unterwegs, da ist es natürlich bitter, wenn man nicht ins Ziel kommt», seufzte der Franzose wenig Später im Sky-Interview. Dennoch freute er sich natürlich über den starken Auftakt in die neue Renault-Ära: «Wir haben unsere Chancen ergriffen und wissen, dass unser Auto in Zukunft noch schneller werden kann.»
Das 44-jährige Team-Oberhaupt lobte: «Fernando wurde während drei Runden gebeten, Gas zu geben, und seine Rundenzeiten waren da sehr schnell, so konnte er nach vorne kommen. Auch Stoffels Tempo war gut, in der zweiten Rennhälfte war er auf dem Niveau von Fernando unterwegs.»
Boullier fügte mit Blick auf den schnellen Belgier aber auch eilends an: «Aber wenn du ein paar Positionen weiter hinten kämpfst und auch noch einen Valtteri Bottas an deinem Heck kleben hast, dann ist es nicht einfach, die Position zu halten. Deshalb landete er etwas weiter hinten. Wir müssen mit ihm arbeiten, sodass er schneller auf Touren kommt.»
Der Chef verpasste es auch nicht, die Arbeit der Boxencrew hervorzuheben: «Wir haben an diesem Wochenende eine gute Performance gezeigt, einige gute Zweikämpfe bestritten und zwei saubere Boxenstopps absolviert, was uns geholfen hat, unsere Rennstrategie wie geplant umzusetzen. Ich möchte mich beim ganzen Team an der Rennstrecke und im F1-Werk in Woking bedanken – und zwar nicht nur wegen der guten Leistung, die unser Auto am ersten WM-Wochenende gezeigt hat, sondern auch wegen der tadellosen Standfestigkeit, die wir erleben durften. Das ist nach den Problemen, die wir während der Wintertestfahrten in Barcelona hatten, eine Erleichterung.»