Nico Hülkenberg: So wird Renault in Baku schneller
Nico Hülkenberg vor Carlos Sainz in China
Renault-Teamchef Cyril Abiteboul hat festgehalten: «Wir wollen in der Saison 2018 vierte Kraft in der Formel 1 werden und Podestplätze einfahren.» Dazu muss der Rennwagen von Nico Hülkenberg und Carlos Sainz schneller werden. Der verlässliche Emmericher liegt nach Rang 7 in Australien sowie zwei sechsten Plätzen in Bahrain und China auf WM-Zwischenrang 7. Renault ist WM-Fünfter. Zu wenig für Technikchef Bob Bell. Der Belfaster hatte in China zugegeben: «Ich bin enttäuscht, dass wir nicht besser dastehen. Wir hatten eigentlich gehofft, dass wir vom Abstand zu den besten drei Rennställen mehr wegknabbern. Das ist uns nicht gelungen. Wenn überhaupt, dann hat sich der Abstand sogar vergrössert.»
«Unsere Position gemessen an den gleich motorisierten McLaren darf sich sehen lassen. Gleichzeitig wird offensichtlich, wie gut auch Haas und Toro Rosso gearbeitet haben. Die machen uns tüchtig das Leben schwer. Im Mittelfeld zwischen diesen Rennställen wird das in der ganzen Saison ein stetes Auf und Ab. Und ich habe grossen Respekt vor den Entwicklungsfähigkeiten von McLaren.»
Cyril Abiteboul hat nach den Erkenntnissen aus den Wintertests in Barcelona das Entwicklungsprogramm beschleunigt. Er sagt vor dem kommenden Strassen-GP von Baku: «In Aserbaidschan wollen wir einen stattlichen Schritt nach vorne machen. Wir haben neue Flügel und seitliche Luftleit-Elemente im Gepäck, in Barcelona werden wir beim Motor zulegen. Wir sind zuversichtlich, dass diese Schritte unsere Position am vorderen Ende des Mittelfelds festigen. Aber um das zu erreichen, muss jede Entwicklung ein voller Erfolg sein.»
Nico Hülkenberg bleibt auf dem Teppich: «Wir haben einen positiven Start in die Saison gezeigt, darauf lässt sich aufbauen. Wir haben einige Male stattlich gepunktet. Diesen Schwung müssen wir behalten. Und dann müssen wir effizienter entwickeln als unsere Gegner. Nur so lassen sich unsere Ziele erreichen.»
Renault-Sonderberater Alain Prost sagte dazu vor dem Saisonstart bei Nice-Matin: «Ich glaube, Renault wird weiter Fortschritte machen. Wir werden stärker und stärker. Auch wenn ich die drei besten Rennställe für fast uneinholbar halte. Wir werden jedoch zur Mitte der Saison ein grosses Update bringen. Dann sollten Podestplätze möglich sein.»
Von Siegen will Prost derzeit nichts hören. «Es ist hinfällig, sich bestimmte Ziele zu setzen. Das funktioniert im Motorsport nicht. Das Team ist mitten in einer Phase des Umbaus. Viele zusätzliche Mitarbeiter kommen hinzu. Das Werk in Enstone wird modernisiert und ausgebaut. Das Motorenwerk von Viry ebenfalls. Wann sich all diese Anstrengungen auszahlen werden, ist nicht leicht zu sagen. Schauen wir erst mal in Ruhe, welche Fortschritte wir in diesem Jahr machen. Erst wenn wir in zehn Monaten wissen, wie wir uns mit Mittelfeld schlagen, lässt sich besser abschätzen, welch neue Perspektiven wir haben.»