Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Günther Steiner: «Das erwartest du von keinem Fahrer»

Von Otto Zuber
Haas-Teamchef Günther Steiner

Haas-Teamchef Günther Steiner

Haas-Routinier Romain Grosjean produzierte im Strassenrennen von Baku einen peinlichen Crash, den sein Teamchef Günther Steiner nicht einmal von einem Rookie erwartet hätte, wie der Südtiroler betonte.

Es war schon sehr ärgerlich: Kaum hatte Romain Grosjean durch den Crash der Red Bull Racing-Streithähne Max Verstappen und Daniel Ricciardo den sechsten Platz geerbt, fand er sich in der Mauer wieder. Und das, obwohl das Feld zu diesem Zeitpunkt noch hinter dem Safety-Car schleichen musste, weil die Crash-Piloten für viel Schrott auf der Piste gesorgt hatten.

Grosjean landete in der Streckenbegrenzung, während er versuchte, seine Reifen auf Temperatur zu halten – keine zehn Runden vor dem Fallen der Zielflagge. Ein Anfängerfehler, wie der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte Alex Wurz trocken kommentierte. Kein Wunder, war der Frust auch bei Teamchef Günther Steiner gross.

Der Südtiroler schimpfte gegenüber Racer.com: «Das erwartest du weder von einem Neuling noch von irgendeinem anderen Fahrer.» Und er stellte klar: «Derzeit nutzen wir das Potenzial, in die Punkte zu fahren, nicht aus. Eigentlich sollten wir bei der Musik sein, denn die Performance des Autos ist wirklich gut. Das sah man auch im Rennen, da konnte Grosjean vom Letzten auf den achten Platz vorfahren. Das hat er dank seines Speeds geschafft, denn jeder hatte da schon einen Stopp absolviert und das hatte nichts mit Glück zu tun.»

Natürlich habe der Genfer dann noch zwei Positionen durch den Crash gewonnen, aber letztlich habe man ohne Punkte wieder abreisen müssen, murrte das 53-jährige Team-Oberhaupt. Sein Ärger ist verständlich, schliesslich sorgte in den bisherigen vier Saisonläufen nur eine Hälfte der Box für WM-Zähler: Kevin Magnussen kam in Bahrain als Fünfter ins Ziel und holte in China als Zehnter noch einen weiteren WM-Punkt. Grosjean wartet immer noch auf seinen ersten Top-10-Platz in diesem Jahr. Derzeit belegt er den zweitletzten Tabellenrang – nur Williams-Rookie Sergey Sirotkin erlebte einen erfolgloseren Start in diese Saison.

«Man muss den Leuten deutlich sagen, dass es nicht unsere Schuld war, dass Romain in der Mauer gelandet ist», erklärt Steiner. «Wir haben einen guten Job und nichts falsch gemacht. Wir haben gute Reifenwechsel hinbekommen und das Auto gut vorbereitet. Das ganze Wochenende lief bis zum Qualifying-Start auch ganz gut, wir hatten keine Zwangspause und konnten viele guten Dinge erledigen.»

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