Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Jos Verstappen: Lob für Sohn Max, Kritik an Renault

Von Mathias Brunner
​Endlich ein Erfolgserlebnis für den Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen: Dritter Platz beim Grossen Preis von Spanien. Sein Vater Jos Verstappen sagt: «Dieses Resultat war dringend nötig.»

Für seine Verhältnisse unspektakulär fuhr Max Verstappen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya aufs Podest: Rang 3 hinter den beiden Silberpfeilen beim Grossen Preis von Spanien. In der Sendung Peptalk des Senders Ziggo Sport sagt sein Vater Jos Verstappen: « Dieses Resultat war dringend nötig. Und dieses Erfolgserlebnis kommt genau zum richtigen Zeitpunkt – als zusätzliche Motivation für den kommenden Grand Prix von Monaco.»

«Max hat in diesem Rennen alles richtig gemacht. Er hat sich nach dem Start aus allem Ärger herausgehalten, er ist keine unnötigen Risiken eingegangen, er hat kühlen Kopf bewahrt. Die Rundenzeiten waren konstant schnell. Rundum – es war ein starkes Rennen. Und genau das will ich von ihm jedes Wochenende sehen.»

«Aber da kommt noch mehr. Ich glaube, in diesem Fahrzeug steckt mehr Potenzial als wir es bislang gesehen haben. Im Renntrimm ist das ein fabelhafter Renner, aber in Quali-Spezifikation ist er zu wenig schnell. Wenn Max es schaffen würde, sein Auto in die erste Startreihe zu stellen, kann er jedes Rennen gewinnen.»

«Renault scheint einfach nicht in der Lage zu sein, so wie Mercedes und Ferrari im Abschlusstraining zusätzliche Leistung freisetzen zu können. Mir scheint es, die Franzosen haben keinen Schimmer, wie sie dieses Thema anpacken sollen. Das ist sehr frustrierend.»

«Die Position im Training ist deshalb so elementar, weil es mit diesen Autos schwieriger denn je ist, seinen Gegner zu überholen. Das liegt alles an diesen hochkomplexen Frontflügeln. Die verursachen so viele Luftwirbel, dass dem Hintermann der Anpressdruck bleibt, um ganz dicht aufrücken zu können und einen Angriff zu wagen.»

Jos Verstappen schlägt vor: «Wir müssen wieder Reifen haben, die stärker abbauen. Dann ergeben sich mehr Unterschiede zwischen den Fahrern und mehr Überholmöglichkeiten. Das würde den Sport interessanter machen.»

Glaubt Jos Verstappen, dass sein Sohn Max 2019 einen anderen Stallgefährten erhalten wird? Dass also Daniel Ricciardo geht? Jos gibt zu bedenken: «Ich weiss, dass Red Bull Daniel gerne behalten würde. Ricciardo will sich das gründlich überlegen. Bei Ferrari ist Vettel besser als Räikkönen, bei Mercedes ist Hamilton besser als Bottas. Bei RBR ist der Unterschied zwischen den Piloten kleiner. Ich sehe das als Vorteil für Daniel und Max – weil sie sich energischer antreiben. Davon können beiden nur profitieren.»

Über den kommenden Monaco-GP meint Jos: «Red Bull Racing hat gute Siegchancen. Der Motor spielt im Fürstentum eine untergeordnete Rolle. Du brauchst viel Vertrauen ins Auto, dann bist du schnell. Der RBR-Renner ist auf Pisten, die wenig Haftung bieten, ausserordentlich gut. Das war auch im letzten Sektor von Barcelona zu sehen, dort waren Ricciardo und Max die Schnellsten.»

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