Formel-1-WM 2018: Details machen den Unterschied
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Dank der fehlerlosen Darbietung des vierfachen Formel-1-Champions Lewis Hamilton darf sich Mercedes vor dem neunten WM-Wochenende in Österreich sowohl über die WM-Führung in der Fahrer- als auch in der Team-Wertung freuen. Dennoch ist Toto Wolff vor dem zweiten von drei aufeinanderfolgenden Formel-1-Kräftemessen alles andere als entspannt. «Die Ergebnisse der letzten Rennen zeigen, dass es auf die Details ankommt – in dieser Saison mehr denn je. Sowohl in Montreal als auch in Le Castellet nahmen kleinste Unterschiede Einfluss auf das Ergebnis. Um zu gewinnen, musst du jedes noch so kleine Detail richtig hinbekommen», weiss er.
Der Motorsportdirektor der Silberpfeile warnt deshalb: «Uns ist bewusst, dass wir in Österreich erneut jedes noch so kleine Detail richtig hinbekommen müssen, wenn wir das Rennen gewinnen wollen. Im Fall von Valtteri Bottas muss auch einmal das Glück etwas mehr auf seiner Seite sein als in den letzten Rennen.» Denn der Finne wurde von Ferrari-Star Sebastian Vettel in einen Startunfall verwickelt und musste sich am Ende mit dem siebten Platz begnügen, während sein Teamkollege Lewis Hamilton das Rennen für sich entschieden hat. «Valtteri hat zuletzt nicht die Ergebnisse eingefahren, die er auf Basis seiner Leistungen verdient gehabt hätte», betont sein Chef.
Und was sagt der Wiener zum Red Bull Ring? «Die relativ kurze Runde in Österreich macht die Strecke zu einer besonderen Herausforderung, da dadurch das Feld im Qualifying enger zusammenrückt und die Abstände noch geringer ausfallen», weiss er.
Der ehrgeizige Unternehmer fügt kämpferisch an: «Unser Ziel ist es, von Anfang an dabei zu sein, da das Qualifying auf dieser Strecke besonders wichtig ist, weil das Überholen auf diesem Kurs in der Vergangenheit trotz der langen Geraden immer sehr schwierig war. Diesbezüglich müssen wir jedoch abwarten, ob die zusätzliche DRS-Zone in diesem Jahr etwas ändert.»
«Auf dem Papier sollten wir uns in Österreich in einer guten Ausgangslage befinden. Wir hatten das schnellste Auto in Frankreich und wir haben in der Vergangenheit gute Leistungen in Spielberg gezeigt», macht sich der 46-Jährige Mut. «Aber in diesem Jahr darf man nichts als selbstverständlich ansehen. Dafür liegt die Performance der drei Top-Teams viel zu eng zusammen», stellt er gleichzeitig klar. «Wir müssen alles geben und weiter Leistung auf der Strecke bringen.»
«Persönlich freue ich mich sehr auf die Rückkehr nach Spielberg», erklärt Wolff, und erzählt: «Für die Strecke habe ich einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen reserviert, da ich dort in meiner Jugend meine ersten Runden auf dem alten Österreichring gefahren bin.» Deshalb fällt es ihm auch nicht schwer, das Rennen auf der Piste von Konkurrent Red Bull zu loben: «Nach der Rückkehr in die Formel 1 in der Saison 2014 entwickelte sich das Rennen rasch zu einem der beliebtesten Austragungsorte im Kalender, nicht zuletzt wegen der modernisierten Anlagen und der exzellenten Organisation der Veranstaltung.»