Racing-Raritäten: Passender Ort für Tiefflieger
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Südafrikaner Eddie Keizan mit einem privat eingesetzten Tyrrell 004-Ford beim Heimrennen in Kyalami. Keizan kam auf Rang 14 ins Ziel, zweimal überrundet von Sieger Carlos Reutemann (Brabham).
Es gibt nur einen Grund, warum wir dieses Bild ausgewählt haben: Weil ein Tyrrell üblicherweise in Blau daherkam, nicht in den Farben einer Zigarettenmarke wie Embassy.
Das Bild ist aber auch bemerkenswert, will Eddie Keizan mit dem gleichen Fahrzeug schon ein Jahr zuvor beim Heimrennen angetreten war (wegen unzureichender Distanz nicht gewertet). Das Auto war der frühere Werkswagen von Jackie Stewart. Die Südafrikaner verpassten dem Wagen eine anders geformte Airbox.
Der Johannesburger Keizan trat 1975 noch einmal in Kyalami an, dann jedoch in einem Lotus 72 von Team Gunston, er wurde 13. Das war’s dann mit Auftritten in der Formel-1-WM.
Keizan hatte sich seine Rennsporen mit Einsätzen bei Touren- und Sportwagenrennen verdient, darüber hinaus war er ein hervorragender Rallyefahrer. Mit dem Titel in der südafrikanischen Formel-5000-Serie bewies er, dass er auch im Einsitzer stark ist. Nach dem Auftritt auf der internationalen Bühne kehrte er in den nationalen Sport zurück. Er beschloss seine Rennkarriere standesgemäss mit einem Sieg beim 1000-km-Rennen von Kyalami 1979, danach kümmerte er sich um seine eigene Firma für Leichtmetallräder (Tiger Wheels). Zur erfolgreichsten Zeit war seine Firma unter den zehn erfolgreichsten Felgenfirmen der Welt. Eddie Keizan verstarb am 21. Mai 2016 in seiner Heimatstadt, im Alter von 71 Jahren.
Der langjährige Ferrari-Designer Rory Byrne, ebenfalls Südafrikaner: «Eddie Keizan war eine seltene Kombination aus gutem Rennfahrer und erfolgreichem Geschäftsmann. Wir kannten uns seit den 60er Jahren. Eines Tages hat er das Ferrari-Werk besucht, und ich weiss noch, wie begeistert er gewesen ist. Einmal Racer, immer Racer.»
Der Sieg von Carlos Reutemann beim Südafrika-GP 1974 bedeutete den ersten GP-Triumph eines Argentiniers seit Juan Manuel Fangio auf dem Nürburgring 1957.
Zum neuen Rätsel: An sich handelt es sich um einen passenden Ort für Tiefflieger. Wie sich dann jedoch herausstellte, war das ein Trugschluss.
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