MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Brundle: «Lewis Hamilton an einem unüblichen Ort»

Von Rob La Salle
​Der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle wundert sich über seinen englischen Landsmann Lewis Hamilton: «Ich erlebe ihn derzeit als überaus emotional. Er befindet sich an einem unüblichen Ort.»

Der Hockenheim-GP war das Rennen der Extreme: Hier der strahlende Sieger Lewis Hamilton, vom 14. Startplatz zu einem unerwarteten Erfolg gefahren; da der gefallene Held, Sebastian Vettel, der seinen Ferrari in die Pistenbegrenzung gesetzt hatte. Der 158fache GP-Teilnehmer Martin Brundle ist tief beeindruckt über die Darbietung seines britischen Landsmannes: «Hamilton arbeitete sich von da hinten schnell durchs Feld, als er auf Rang 5 angekommen war, betrug sein Rückstand jedoch schon 27 Sekunden. Er hatte das richtige Rezept gefunden aus Kontrolle und Attacke. Sein schneller Mercedes und eine DRS-Zone, die das Überholen zu einfach machte, erlaubten dieses flotte Vorankommen. Kein Wunder vollzog er die meisten Überholmanöver zur Haarnadel hin.»

«Hamilton blieb 42 Runden lang auf seinen Reifen, dann holte er ultraweiche Pirelli ab, unmittelbar bevor es über Kurve 6 zu regnen begann. Ich fand es zu diesem Zeitpunkt merkwürdig, dass es Fahrer gab, die schon auf Intermediate-Reifen für Mischverhältnisse setzten. Wenn es nur in einer Kurve nass ist, dann musst du auf Slicks bleiben und das aussitzen. Pierre Gasly holte sich sogar Regenreifen ab, da fragte ich mich während der Sky-Übertragung: Fährt der Franzose vielleicht in einem anderen Grand Prix? Jedenfalls mussten all diese Fahrer nochmals hereinkommen, um wieder Slicks zu holen. Es war ein chaotischer WM-Lauf, und die Tatsache, dass wir alle fünf Pirelli-Reifentypen im Einsatz gesehen haben, die sagt alles. Die Piste muss sich nasser angefühlt haben, denn sogar Max Verstappen, ein ausgesprochener Regenspezialist mit reichlich Instinkt für solche Verhältnisse, holte sich Intermediates ab.»

«Dann der Moment, der Hamilton hätte den Sieg kosten können – er wurde von seinem Renningenieur Pete Bonnington an die Box geordert, dann aber kam die Anweisung doch auf der Bahn zu bleiben. Die Strafen für das Überfahren der weissen Linie bei der Boxeneinfahrt liegt im Ermessen der Rennkommissare, die vier Regelhüter müssen jeweils die Schwere des Vergehens in Betracht ziehen. Lewis war drauf und dran, eine Fünfsekundenstrafe zu kassieren, und dann hätte der Sieger dieses Rennens Valtteri Bottas geheissen. Am Ende beliessen sie es aber bei einer Verwarnung.»

«Was mir aufgefallen ist: Lewis war nach dem Hockenheim-Triumph unheimlich emotional, er ist überhaupt in letzter Zeit sehr angespannt. Das war schon nach der Pole-Position von Silverstone so und auch nach der Niederlage im Rennen dort. Wenn ich ihn so sehe, wenn ich ihm zuhöre, wenn ich seine Worte lesen, dann ist er derzeit an einem bemerkenswerten und unüblichen Ort. Ich weiss nicht, wo das ist – aber in Sachen Aufholjagden und Ergebnisse scheint dieser Ort für Hamilton in diesen Wochen der richtige zu sein.»

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