FP1 Ungarn: Ricciardo top, Sebastian Vettel schnell
Bis zum Start zum ersten freien Training hatte sich der Hungaroring auf 39 Grad aufgeheizt. Die Aussentemperatur betrug auch schon heisse 27 Grad Celsius, als sich Antonio Giovinazzi als Erster auf die Piste traute. Der Ferrari-Junior durfte im Alfa Romeo-Sauber von Charles Leclerc am 1. freien Training teilnehmen und damit seine zweite Session im Rahmen eines GP-Wochenendes in diesem Jahr in Angriff nehmen.
Der Italiener war zwar der Erste, aber nicht der Einzige, der die Box gleich zum Start des Trainings verliess. Auch Ferrari-Ass Sebastian Vettel gehörte zu jenen Piloten, die bereits früh ausrückten. Der Deutsche, der vor weniger als einer Woche bei seinem Heimspiel auf dem Hockenheimring eine bittere Pille hatte schlucken müssen, wählte für seine erste Installationsrunde die ultraweichen Reifen.
Für die ersten Rundenzeiten sorgten die Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Der Niederländer schaffte es mit 1:19,280 min zunächst schneller als sein Stallgefährte um die 4,381 km lange Piste. Der Australier, der in Deutschland einen Motorschaden hatte hinnehmen müssen, ist nun wieder mit jener Antriebseinheit unterwegs, mit der er seinen Monaco-Sieg eingefahren hatte.
Den ersten Ausritt neben die Bahn unternahm McLaren-Urgestein Fernando Alonso, der nach 22 Minuten in der vierten Kurve etwas zu weit geriet. Der Weltmeister von 2005 und 2006 blieb natürlich nicht der Einzige, der sich einen Fehler erlaubte. Es dauerte keine zehn Minuten, bis Marcus Ericsson in Kurve 14 einen Dreher hinlegte. Auch Verstappen drehte sich, der 20-Jährige legte in der ersten Kurve einen Dreher hin, nachdem er mit dem linken Hinterrad aufs Gras geraten war. Auch Champion und WM-Leader Lewis Hamilton verbremste sich an gleicher Stelle.
Zur Halbzeit hatte Vettel mit 1:17,997 min die Nase vorn. Dahinter belegten Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen, Verstappen, Hamilton, Nico Hülkenberg, Carlos Sainz, Ricciardo, Kevin Magnussen und Fernando Alonso die restlichen Top-Ten-Plätze vor Esteban Ocon, Pierre Gasly, Sergio Pérez, Brendon Hartley, Romain Grosjean, Stoffel Vandoorne – der nach den jüngsten Problemen mit einem anderen (älteren) Chassis und Motor ausrückte – Lance Stroll, Ericsson, Sergey Sirotkin und Giovinazzi ein.
Während der Deutsche wieder an die Box abbog, setzte sich Hamilton mit 39 Tausendsteln Rückstand auf die Bestmarke auf den zweiten Platz. Ericsson unterhielt die Zuschauer am Hungaroring derweil mit einem dicken Verbremser und einem halben Dreher in der vierten Kurve. Während der Schwede weiterfahren konnte, hatte Hülkenberg weniger Glück. Der Deutsche musste seinen Renault in der fünften Kurve abstellen. Die Wiederholung der TV-Bilder brachte hervor, dass die ganze Elektronik an seinem Renner versagt hatte.
Danach gaben die Fahrer der Spitzenreiterteams wieder Gas und Vettel drückte die Bestmarke auf den ultraweichen Reifen auf 1:17,692 min. Verstappen blieb nur neun Tausendstel langsamer als der Heppenheimer, obwohl er im Gegensatz zum Ferrari-Star auf den weichen Reifen ausgerückt war. Hamilton, der wie der Niederländer die weiche Mischung gewählt hatte, nahm sich mit einem Rutscher selbst alle Chancen auf eine starke Rundenzeit.
Mehr Glück hatte Daniel Ricciardo der es auf den weichen Reifen 79 Tausendstel schneller als Vettel um die Piste schaffte und mit 1:17,613 min die Spitze übernahm. Hinter Vettel reihte sich Verstappen vor Räikkönen, Hamilton, Bottas, Grosjean, Hülkenberg, Sainz und Magnussen ein. Gasly, Alonso, Hartley, Stroll, Ocon, Vandoorne, Pérez, Giovinazzi, Sirotkin und Ericsson komplettierten die Zeitenliste.
Ganz zum Schluss wurde es dank Hartley noch einmal aufregend. Der Neuseeländer drehte sich in der 14. Kurve, hatte aber Glück im Unglück und konnte unverrichteter Dinge weiterfahren.