Nach Operation: Niki Lauda atmet wieder selbständig
Niki Lauda wurde am Samstag aus dem künstlichen Tiefschlaf geholt
Die Motorsport-Welt atmet auf – Niki Lauda konnten am gestrigen Samstag im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien (kurz: AKH Wien) die Beatmungsschläuche abgenommen werden. Der dreifache Formel-1-Weltmeister, der sich in dieser Woche einer Lungentransplantation hatte unterziehen lassen müssen, atmet wieder selbständig.
Wie die Kollegen von «oe24» berichten, musste Lauda vor dem Eingriff an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden, weil akute Lebensgefahr herrschte. Die Situation hatte sich verschlechtert, nachdem Lauda wegen einer Sommergrippe, die er sich beim Familienurlaub auf Ibiza eingefangen hatte, nach Wien zurückgeflogen war, wo er ins AKH Wien eingewiesen wurde.
Dem Bericht zufolge wurde über «Eurotransplant» am Mittwochabend in Deutschland das passende Spende-Organ gefunden und in der Nacht auf Donnerstag nach Wien geflogen. Dort wurde alles für den Eingriff vorbereitet, der am Donnerstag um neun Uhr früh begann und sechs Stunden dauerte.
Die Operation, die Dr. Walter Klepetko, Leiter der Thorax-Chirurgie des AKH Wien, durchführte, verlief ohne Komplikationen und es heisst, die Zeichen stehen gut, dass Laudas Organismus die neue Lunge nicht abstossen wird. Mindestens vier Wochen soll der 69-jährige Wiener nun noch im Krankenhaus ausharren, danach steht eine mindestens zweiwöchige Therapie und Kur auf dem Programm. Die Rückkehr ins Formel-1-Fahrerlager sei für den Vorstandsvorsitzenden des Mercedes-Teams erst im Oktober wieder möglich.
«Dann wird er wieder ganz der Alte sein», beteuert Dr. Klepetko im Interview mit «oe24», in dem er auch erzählt, dass er im vergangenen Jahr mit zehn Patienten, die eine Lunge transplantiert bekommen haben, auf den Kilimandscharo gestiegen sei. Dies, um zu demonstrieren, wie funktionsfähig der Körper nach solch einem Eingriff wieder sein kann. «Mit dem Niki Lauda wird der Kilimandscharo vielleicht nicht gleich möglich sein», erklärte der Arzt weiter. «Aber ich hoffe, dass ich mit ihm noch in diesem Jahr auf den Kahlenberg gehen kann.»