Coulthard: «Wünsche mir Williams-Leidenschaft zurück»
David Coulthard
25 GP-Einsätze hat David Coulthard in den Farben von Williams bestritten, gleich zu Beginn seiner Formel-1-Karriere in den Jahren 1994 und 1995. Mit den Briten gewann er auch seinen ersten Grand Prix, 1995 fuhr er in Estoril (Portugal) zum Sieg, auch die beiden darauffolgenden Rennen auf dem Nürburgring und in Japan beendete der Schotte auf dem Podest, sodass er am Ende neun Top-3-Plätze mit der Mannschaft aus Grove feiern durfte.
Von Top-3-Plätzen könnte diese mittlerweile nicht weiter entfernt sein, nach zwölf WM-Läufen belegt der Rennstall von Frank Williams in der Team-Wertung den letzten Platz, nur ein Mal durfte die Truppe unter der Führung von Franks Tochter Claire in diesem Jahr Punkte bejubeln – dank Lance Stroll, der in Baku die Ziellinie als Achter kreuzte. Sein Teamkollege, GP-Neuling Sergey Sirotkin, konnte hingegen noch keine Punkte sammeln. Der Russe belegt damit den letzten Rang in der Fahrer-Tabelle.
Dass Williams eines der schwierigsten Jahre der Team-Geschichte durchstehen muss, hat viel mit dem aktuellen Renner FW41 zu tun, der unter der Feder von Technikchef Paddy Lowe entstanden ist und dessen Konzept auf der Strecke nicht funktioniert. Deshalb ist ein Ende der Krise auch nicht absehbar, wie auch Coulthard weiss. Im Gespräch mit «Autosport» gesteht er: «Mir bereitet Williams Sorgen. Ich sehe keinen Schmerz mehr, den sie früher beim Verlieren an den Tag gelegt haben.»
Der 13-fache GP-Sieger, der heute als F1-Experte für den britischen TV-Sender Channel 4 im Fahrerlager unterwegs ist, betont: «Man kann den Leuten gewisse Gefühle vortäuschen, aber keine Leidenschaft. Ich würde mir wünschen, dass diese Leidenschaft zurückkehrt.» Er weiss: «Im Formel-1-Fahrerlager geniesst das Williams-Team immer noch einen hohen Stellenwert, doch die Dinge können sich ändern und diese Gunst kann im Laufe der Zeit schwinden. Ich hoffe sehr, dass sie das Blatt noch wenden können.»