Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Günther Steiner: «Wut über Renault-Protest motiviert»

Von Vanessa Georgoulas
Haas-Teamchef Günther Steiner

Haas-Teamchef Günther Steiner

Dass Haas-Teamchef Günther Steiner Klartext sprechen kann, hat der Südtiroler bereits in der Vergangenheit bewiesen. Auch beim Thema Monza-Disqualifikation nimmt er kein Blatt vor den Mund.

Stunden nach dem Italien-GP kam für das Haas-Team und Günther Steiner die bittere Pille: Weil der direkte Gegner Renault mit Erfolg gegen den Unterboden der US-Renner protestiert hatte, wurden Romain Grosjean der sechste Platz und die damit verbundenen WM-Punkte aberkannt. Der Genfer wurde disqualifiziert, womit die Franzosen wieder den verloren geglaubten vierten Zwischenrang in der Team-Wertung einnehmen durften.

Steiner, dessen Mannschaft gleich Einspruch gegen den Entscheid der Monza-Rennkommissare eingelegt hat, sagt dazu: «Ich erwarte nicht, dass die Gegner so auf die Tatsache reagieren, dass wir unsere Leistung stetig verbessern können. Aber manchmal passiert das eben.» Und der Teamchef fügte bissig an: «Wenn sie dich nicht auf der Strecke schlagen können, dann versuchen sie es halt vor Gericht. Offenbar ist das hier der Fall.»

Der Südtiroler versucht, das Ganze positiv zu sehen. «Du musst hart arbeiten, um dir den Neid der Gegner zu verdienen», weiss er. «Und wir werden weiter hart arbeiten und versuchen, noch mehr zu erreichen.» Dass die Gegner abseits der Rennstrecke mit allen Waffen kämpfen, motiviere ihn und sein Team nur noch mehr, beteuert der 53-Jährige.

«So etwas bleibt dir natürlich in Erinnerung und motiviert dich umso mehr, gute Ergebnisse einzufahren. Man denkt sich: Es spielt keine Rolle, was die Konkurrenz macht, wir werden trotzdem einen guten Job machen. Und das sieht jeder im Team so, wir alle wollen den vierten Rang in der Team-Wertung holen und sind deshalb topmotiviert. Ich muss sie nicht an unsere Ziele erinnern, die kennt jeder nur zu gut. Und jeder hat die richtige Einstellung, wir wissen und haben bewiesen, dass unser Auto und das ganze Team Klasse sowie unsere Fahrer super sind.»

Selbstbewusst fügt Steiner zum Schluss an: «Wir wussten das seit Saisonbeginn, auch wenn wir unsere Chancen nicht immer genutzt und nicht alle Punkte geholt haben, die möglich gewesen wären. Ausserhalb der Mannschaft gab es einige Zweifel daran, dass wir unsere gute Form übers Jahr gesehen halten können, doch wir haben bewiesen, dass wir das können. Ich würde sagen, wir haben unsere eigenen Erwartungen übertroffen, denn wir hätten nie damit gerechnet, mit einem Werksteam wie Renault auf Augenhöhe kämpfen zu können – erst recht nicht im dritten Formel-1-Jahr des Teams. Ich denke, jeder von uns darf stolz darauf sein.»

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