Renault: Verbesserte Teile, aber kein Renneinsatz
Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo ist früh nach Texas gereist: «Ich wollte mir ein Football-Spiel der Longhorns ansehen. Ich kann es nicht fassen, wie viele Fans zu Spielen auf College-Niveau kommen. Die Stimmung war einzigartig, ich habe jede Sekunde genossen. Mir gefällt es ohnehin in Texas, ich liebe die Leute hier, das Essen, die Weite. Das ist Australien nicht unähnlich. An meinem Akzent muss ich noch ein wenig arbeiten.»
Der siebenfache GP-Sieger reist mit einer merkwürdigen Bilanz an: Seine Siege in China und Monaco sind die einzigen Podestplätze der Saison 2018. Ricciardo: «Stimmt, das ist wirklich eine seltsame Bilanz. Wir sollten stark genug sein, hier aus eigener Kraft aufs Podest zu kommen, und wenn das Wetter ein wenig Kapriolen macht, dann kann mir das nur recht sein. Austin ist immer ein Rennen, das Spass macht. Du kannst gut überholen hier. Und sollte es am Freitag und Samstag regnen, dann bringt das Pfeffer in die Sache.»
Der Australier wird auf das Renault-Programm 2019 und 2020 angesprochen, wenn wir Daniel im Gelb des Werksrennstalls wiedersehen werden. Ricciardo meint: «Renault ist ständig am Wachsen, ich weiss, was alles für die Zukunft aufgegleist ist. Der Rennstall wird 2019 konkurrenzfähiger sein und 2020 den Top-Teams ein wenig auf die Nerven gehen. Wir werden ein neues Auto haben, einen neuen Motor, das ist ein frischer Anfang. Aber ich denke noch nicht an nächstes Jahr. Ich will die Saison hier solide zu Ende fahren, nach der Saison vertiefe ich mich in die Materie Renault.»
Die Franzosen gleisen für 2019 einen komplett neuen Hybridmotor auf, um die Lücke zu Ferrari und Mercedes endlich zu schliessen. Der nächstjährige Motor basiert also nicht auf der C-Version des 2018er Aggregats, wie Renault-Teamchef Cyril Abiteboul gegenüber den Kollegen von motorsport.com bestätigt hat: «Der Motor ist komplett neu. Wir wussten, dass wir mit der C-Version des aktuellen Motors an gewisse Grenzen stossen. Wir wollen mit einer frischen Architektur mehr Entwicklungsspielraum haben.»
«Wir müssen bei Planung und Konstruktion extrem vorsichtig sein, damit wir uns mit einem neuen Motor zu Beginn der Saison nicht in eine schwierige Lage bringen.» Will heissen: damit die Standfestigkeit nicht kompromittiert wird. «Wir arbeiten seit längerem auf den Prüfständen. 2018 hatten wir vor allem zwei Problem – mit dem Generator für die kinetische Energierückwinnung und mit dem Turbolader. Die MGU-K läuft inzwischen gut, und auch die jüngste Ladergeneration ist ein Fortschritt.»
«Leider können wir das auf der Piste nicht umsetzen. Das aktuelle Reglement besagt – ein neuer Lader bedeutet eine Rückversetzung. Das ist verrückt. Du hast ein besseres Teil und darfst es nur unter Strafe auf die Rennstrecke bringen. Das ist einfach falsch.»