Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mehr Formel-1-Action durch wissenschaftliche Methoden

Von Otto Zuber
Die Formel-1-Verantwortlichen simulieren die Wirklichkeit, um die Grands Prix künftig noch spannender zu gestalten. Dabei wird auch eine Software eingesetzt, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet.

Die Idee ist nicht neu: Bereits im Frühjahr 2018 verriet Pat Symonds, dass die Formel-1-Entscheidungsträger auch über neue Formen der Startaufstellung nachdenken, um die WM-Läufe noch spannender zu gestalten. So könne man etwa vom bewährten System der versetzt in zwei Reihen startenden Autos abrücken und etwa die Abstände verringern.

Damals schwärmte der frühere Williams-Technikchef, der heute zur Arbeitsgruppe von F1-Technikdirektor Ross Brawn gehört, noch von den Möglichkeiten der eigenen eSport-Mannschaft. Doch es stellte sich heraus, dass diese Simulationen die Wirklichkeit nicht genug präzise widerspiegeln. Deshalb wurde kurzum eine neue virtuelle Simulation geschaffen, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet.

An der diesjährigen «Autosport International Show erzählte Symonds: «Wir wollen unsere Entscheidungen nun aufgrund von Beweisen treffen. Im Laufe der Jahre hat sich das aktuelle System der Startaufstellung durchgesetzt, und wir haben uns gefragt, was passieren würde, wenn wir die Autos näher zusammenrücken oder wieder nebeneinander stellen würden.»

Und um das zu simulieren, reiche kein einfaches Modell, das nur triviale Erkenntnisse liefern würde. «Du willst ja nicht wissen, dass wenn man die Abstände der Fahrer beim Start verringert und davon ausgeht, dass alle mit der gleichen Geschwindigkeit losfahren, alle auch näher beieinander liegen, wenn sie in die erste Kurve biegen. Das liegt auf der Hand», erklärte der Brite.

«Interessant ist, was tatsächlich passieren wird – deshalb haben wir eine Simulation geschaffen, die künstliche Intelligenz verwendet, aber auch den Einsatz eines realen Menschen erlaubt», fuhr Symonds fort. Deshalb habe man 50 Rennen, die nur zwei Runden dauerten, mit 20 Autos durchgespielt, wobei eines davon von einem Menschen kontrolliert wurde, die restlichen wurden mittels künstlicher Intelligenz bewegt.

Damit könne man genauere Aussagen über den Einfluss der neuen Startformationen auf Faktoren wie beispielsweise die Unfallrate oder die Menge an Rad-an-Rad-Duellen treffen, schwärmte Symonds, und beteuerte auch, dass man aus Fehlern wie dem misslungenen Versuch, 2016 das Qualifying-Format zu ändern, gelernt habe: «Wir wollen weg von diesen schlechten alten Zeiten und viel wissenschaftlicher arbeiten.»

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