Stoffel Vandoorne: «Ein anderes Honda als damals»
Stoffel Vandoorne
Zwei Jahre lang kämpfte Stoffel Vandoorne am Ende des Formel-1-Feldes mit seinem unterlegenen McLaren-Honda, danach wurde der schnelle Belgier aussortiert – zugunsten des nächsten aufstrebenden Talents Lando Norris. Seither ist Vandoorne in der Formel E unterwegs, daneben verrichtet er wichtige Simulator-Arbeit für die Weltmeister-Truppe Mercedes. «Das ist nicht das grösste Vergnügen auf Erden, aber es ist sehr wichtig für mich und meine Beziehung zu Mercedes», erklärte der 26-Jährige den Kollegen von Ziggo Sport.
Speziell in der vergangenen Woche hatte der Simulator-Pilot der Sternmarke alle Hände voll zu tun, um bei der Entwicklung des neuen Silberpfeils Schützenhilfe zu leisten. «Ich gebe den Teams meine Informationen und bekomme dann ein Feedback darüber, was am Auto verbessert werden muss. Dann probieren wir verschiedene Dinge im Simulator aus», erzählte Vandoorne, der wegen ein paar Meetings in Barcelona weilte und die Gelegenheit nutzte, bei den Wintertestfahrten am Circuit de Barcelona-Catalunya vorbeizuschauen.
«Meine Rolle hat sich geändert, aber es ist natürlich toll, dass auch ich meinen Beitrag zum Auto leisten kann», freute sich der GP2-Meister von 2015. Und er berichtete: «Sie arbeiten ganz anders als ich es von McLaren kenne. Die Art und Weise, wie sie das Auto vorbereiten und wie sie die Saison angehen, der ganze Aufwand, der betrieben wird, um den Erfolg zu garantieren.»
Auch mit Blick auf den früheren McLaren-Motorenpartner Honda, der in diesem Jahr Red Bull Racing und Toro Rosso ausrüstet, stellte Vandoorne fest: «Ich denke, Red Bull Racing hat mit dem Honda-Motor durchaus Chancen, Siege einzufahren. Es ist definitiv ein anderer Honda-Motor als ich ihn damals bei McLaren hatte. Ob es reichen wird, um im Titelkampf mitzumischen, lässt sich noch nicht sagen, dafür ist es noch zu früh.»
Auf die Frage, welchen Eindruck sein früherer Brötchengeber McLaren auf ihn mache, erwiderte er: «Sie konnten in der vergangenen Woche mehr Runden drehen als wir in den letzten drei Jahren zusammengerechnet. Aber es ist schwer einschätzbar, wie sie im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden werden.» Vorsichtig bleibt Vandoorne auch beim Thema Ferrari. «Es stimmt, die Roten sehen richtig stark aus, aber das war schon in den vergangenen Jahren immer so. Sie starten offenbar immer stark ins neue Jahr. Aber wir wissen auch, dass die Gegner noch nicht alles gezeigt haben, deshalb können wir nicht mit Sicherheit sagen, wie die Rangordnung an der Spitze ist.»