Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mattia Binotto (Ferrari): «Leclerc überrascht nicht»

Von Mathias Brunner
​Charles Leclerc könnte zum jüngsten GP-Sieger unter den Ferrari-Werkspiloten werden. Teamchef Mattia Binotto meint über den Monegassen: «Was wir von ihm gesehen haben, überrascht uns nicht.»

Wann hatten wir in der Formel 1 eigentlich das letzte Mal einen neuen GP-Sieger? Genau, es war Valtteri Bottas in Sotschi 2017, der Finne wurde zum 107. Rennfahrer, der einen Formel-1-WM-Lauf für sich entscheiden konnte. Die Premieren-Sieger vor Bottas: Max Verstappen in Barcelona 2016 und davor Daniel Ricciardo in Montreal 2014. 2019 könnten wir gleich zwei neue Sieger erhalten: Charles Leclerc im Ferrari und Pierre Gasly im Auto von Red Bull Racing-Honda.

Nicht nur Tifosi warten gespannt darauf, wie sich der junge Charles Leclerc bei Ferrari machen wird. Der Monegasse ist erst 21 Jahre jung. Durchaus denkbar, dass er einen Rekord bei Ferrari auslöscht. Bis heute ist der Belgier Jacky Ickx der jüngste GP-Sieger im Ferrari, als er mit 23 Jahren den Grossen Preis von Frankreich 1968 in Rouen gewann.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto meinte im Rahmen der Formel-1-Testfahrten in Katalonien: «Charles ist ein guter Fahrer, mit Sicherheit sehr schnell. Aber in Barcelona ging es vorrangig darum, den neuen Wagen kennenzulernen, es ging um den engen Kontakt zwischen den Piloten und den Technikern. Ein echter Vergleich mit Sebastian Vettel war nicht möglich und auch nicht das Ziel. Sie haben am Ende Rundenzeiten auf Augenhöhe gefahren, das unterstreicht den Speed von Charles.»

«Leclerc hat uns nicht überrascht. Wir dürfen nicht vergessen, dass er schon einige Jahre Teil der Ferrari-Familie ist, und im vergangenen Jahr konnten wir in Ruhe abschätzen, wie er sich im Sauber macht. Daher kam seine Leistung bei den Wintertests jetzt nicht aus heiterem Himmel, auf der anderen Seite sind die Tests nicht dazu da, unsere Wahl zu bestätigen. Wie die Saison für ihn verlaufen wird – das ist aussagekräftig.»

Und diese Saison beginnt in Melbourne mit einer leicht konservativeren Reifenwahl von Leclerc gemessen an den direkten Rivalen. Von den drei Top-Teams Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing-Honda haben die Fahrer allesamt neun Sätze der weichen Pirelli gewählt (rot markiert), aber Charles hat sich als einziger dieser sechs Fahrer zwei Sätze hart (weiss markiert) und zwei Sätze mittelhart (gelb markiert) zur Seite legen lassen. Die fünf anderen Piloten haben sich für nur einen Satz harter Pirelli entschieden und dafür drei Sätze mittelhart reserviert.

Das grösste Risiko in Sachen Reifen geht in Melbourne Renault ein: zehn Sätze weich für Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo.

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