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Daniel Ricciardo (Renault): «Ich arbeite noch härter»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Erstmals reist Daniel Ricciardo nicht in Farben von Red Bull zum Heim-GP von Melbourne. Der 29-Jährige aus Perth meint vor seinem Debüt mit Renault: «Ich arbeite noch härter als zuvor.»

Das strahlende Gemüt von Daniel Ricciardo täuscht bisweilen über seinen diamantharten Willen hinweg: Hinter der Frohnatur mit fast ständigem Schabernack-Potenzial steht ein harter Arbeiter, und wenn es dann zum Rad-an-Rad-Kampf kommt, spätestens an diesem Punkt ist Schluss mit lustig – der siebenfache GP-Sieger aus Perth gilt als einer der besten Racer im Feld, vielleicht als der beste Angreifer.

Nach 150 WM-Läufen mit Red Bull, zunächst mit Toro Rosso, dann mit Red Bull Racing, kommt der 29jährige Daniel erstmals als Renault-Fahrer zum Heim-GP, und der ist für den zweifachen WM-Dritten (2014 und 2016) immer eine grosse Kiste. «Erstens ist es immer schön, die Saison mit meinem Heimrennen zu beginnen. Und den ersten Grand Prix für Renault gleich hier zu bestreiten, einen besseren Beginn kann es nicht geben. Vor dem ersten WM-Lauf einer Saison herrscht immer ein Riesenrummel, das hat sich nach meinem Team-Wechsel noch verstärkt.»

«Wir haben einen guten Winter hinter uns, aber wie immer ist natürlich auch viel spekuliert worden. Die ganze graue Theorie endet jetzt. Ich habe mich bei Renault prima eingelebt und fühle mich wohl hier. Es ist inzwischen nichts Neues mehr, in die Renault-Box zu marschieren, alles fühlt sich normal und cool an.»

Zusätzlichen Druck spürt Daniel keinen. «Ich weiss, welche Unterstützung ich hier von meinen Fans bekomme. Es wird auf den Tribünen hoffentlich viel Gelb zu sehen sein, das stachelt mich an. Klar sind die Erwartungen riesig, aber wir müssen auch auf dem Teppich bleiben. Wir kennen uns Ziel und lassen uns nicht irremachen. Uns ist klar, dass wir im Mittelfeld im Visier unserer Gegner stehen, wir richten uns aber nach vorne aus – wir wollen die Lücke zu den drei Top-Teams weiter schliessen. Der Grand Prix von Australien ist das erste Kapitel dieser Reise, und ich arbeite derzeit noch härter, um sicherzustellen, dass wir auf unsere Arbeit stolz sein dürfen.«

«Die Eindrücke vom Renault R.S.19 im Testwinter waren positiv, wir lernen ständig mehr über den Wagen. Es wird eine Weile dauern, bis wir uns an alles gewöhnt haben, aber das ist in dieser Phase der WM normal. Wir haben eine solide Plattform, auf welcher wir aufbauen können. Aber wir wollen mehr. Da wird es in den kommenden Monaten einige markante Evo-Schritte geben.»

Zum Stadtkurs im Albert Park meint Daniel: «Es macht einen Riesenspass, eine Runde auf diesem Kurs fehlerfrei zu fahren. Ich mag diese Mischung aus mittelschnellen und schnellen Kurven. Vor allem die Passage zwischen den Kurven 4 und 8 ist irre. Mit diesen Autos, die sehr viel Abtrieb erzeugen, geht das ruckzuck. In die Kurven 3 und 9 hinein hast du gute Möglichkeiten zum Überholen. In der 9 brauchst du dazu ein gehöriges Mass an Entschlossenheit. Richtig cool ist es, die ganzen prall gefüllten Tribünen zu sehen.»

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul meint: «Unser neues Auto hat in Barcelona Potenzial bewiesen. Wir haben beim Motor Fortschritte erzielt und mit Daniel und Nico das vielleicht stärkste Fahrerduo im Feld. Melbourne wird die Stunde der Wahrheit, auch für uns. Das macht das Rennwochenende von Melbourne besonders intensiv.»

«Wir haben uns vorgenommen, den Abstand zur Spitze weiter zu verringern. Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel. Aber wir sind zu allem entschlossen und lassen kein Detail unbeachtet. Ich glaube fest an die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter und daran, dass wir schon in Australien den richtigen Ton für eine gute Saison treffen.»

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