Formel 1: Abschied in der Unterhose

Sebastian Vettel: Ungewollter Gefallen für Hamilton

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel (re.) bremst spät, daneben sind Bottas und Hamilton

Sebastian Vettel (re.) bremst spät, daneben sind Bottas und Hamilton

Sebastian Vettel wollte beim Start des Spanien-GP etwas wagen, bremste sehr spät. Dabei vermieste er sich aber nicht nur seinen ersten Stint, sondern half auch noch seinem Rivalen.

Manchmal muss man etwas riskieren. Etwas wagen, versuchen. Sich nicht mit dem Schicksal abfinden, sondern die Situation annehmen und versuchen, sie zu den eigenen Gunsten zu ändern.

Genau das hat Sebastian Vettel beim Start des Spanien-GP getan. Die Ausgangslage war ja ebenso klar wie schwierig: Valtteri Bottas auf der Pole, direkt dahinter lag sein Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton. Dahinter stand wiederum Vettel auf Startplatz drei.

Mit dem Wissen, dass der Start in Barcelona bereits die halbe Miete ist, wollte Vettel etwas probieren.

«Es war klar, dass ich das Rennen in der ersten Kurve nicht gewinnen würde. Aber ich wollte etwas versuchen, die Dinge etwas aufmischen, mir und euch zuliebe», sagte er.

Die Langeweile ein wenig durchbrechen also. Vettel zog an der Außenseite neben die beiden Mercedes.

«Ich wollte am spätesten bremsen, was mir wohl auch gelungen ist», scherzte er. Bottas bremste allerdings ebenso spät, weshalb sein Plan nicht aufging. «Ich hätte einlenken können, aber es hat nicht funktioniert. Valtteri wäre sonst sonstwo gelandet, und ich auch.»

Vettel fing sich zudem einen Bremsplatten ein, wodurch der erste Stint «ein Schuss in den Ofen» war.

Und: «Am Ende habe ich Lewis einen Gefallen getan, weil ich Valtteri abgelenkt habe.» Der Finne hatte sowieso einen schlechten Start erwischt, hätte aber vielleicht noch einmal zurückschlagen können, wenn Vettel nicht gewesen wäre.

Doch durch den Deutschen konnte er den Speed nicht mitnehmen. Eine Kollision wollte er natürlich vermeiden, denn dazu wäre es wohl gekommen, wenn er durchgezogen hätte. So blieb Hamilton vorne und eroberte die Führung in der WM-Wertung zurück.


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