GP-Teams 2021: Kostendeckel bei 175 Millionen Dollar
Jetzt endlich steht fest, in welcher Höhe der kommende Budgetdeckel der Formel 1 angesiedelt ist, und wie immer ist es ein Kompromiss, mit welchem die meisten schlecht leben können: 175 Millionen Dollar, mehr darf ein Team nicht ausgeben. Für die Mittelfeld-Rennställe ist dieser Deckel zu hoch, für die Top-Teams zu niedrig, alle knirschen mit den Zähnen. Ganz abgesehen davon, dass diese Zahl ohnehin nicht zutrifft, sobald wir ins Detail gehen. Aber der Reihe nach.
Neben dem technischen Reglement und den Sportregeln wird es künftig in der Formel 1 ab 2021 ein finanzielles Reglement geben. Hinter diesem Schriftsatz steht Nigel Kerr, der frühere Finanzchef von Honda, BrawnGP und Mercedes-Benz. 2017 hat Formel-1-Sportchef Ross Brawn seinen früheren Wegbegleiter in die F1-Führung geholt. Seine Kernaufgabe: der Budgetdeckel.
Auch Brawn und Kerr sehen die besagten 175 Millionen Dollar als Kompromiss. Angedacht war eigentlich, die Budgetdeckelung stufenweise einzuführen – mit dem Ziel von 150 Millionen. Nun kommt jedoch eine fixe Summe, welche für die GP-Saisons 2021 bis 2025 gelten wird.
Aber eben: 175 Millionen sind nicht 175 Millionen, denn viel Kosten sind gar nicht eingeschlossen, wie Fahrerlöhne, Marketing oder jeder Aufwand für die Motoren.
So richtig glücklich ist niemand mit der Lösung: Die Mittelfeld-Teams hatten auf eine Grenze von 150 Millionen gehofft. Die Top-Teams auf einen Bereich zwischen 200 und 250 Millionen. Das wäre ein Witz gewesen, denn so viel geben sie heute aus.
Die Formel-1-Führung ist davon überzeugt, dass die Einhaltung des Kostendeckels machbar sei. Als Strafe ist angedacht, einem fehlbaren Team Punkte zu streichen; einem Teamchef, der beim Bescheissen erwischt wird, droht ein Arbeitsverbot.
Die Formel-1-Führung hat die Rennställe gebeten, die Bücher mit den 2020er Zahlen offenzulegen. Verpflichtet dazu sind sie jedoch erst ab der Saison 2021.