Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Gasly unter Druck: Wann ist die Geduld aufgebraucht?

Von Andreas Reiners
Pierre Gasly

Pierre Gasly

Max Verstappen feiert mit Red Bull Racing in Österreich einen brillanten Sieg. Sein Teamkollege Pierre Gasly hingegen erlebt die Höchststrafe.

Pierre Gasly weiß natürlich, was die Stunde geschlagen hat. Er wird fraglos eine Ansage kassiert haben. Denn Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko hatte sachon vor dem Österreich-GP ganz klar gesagt, was er von den Auftritten hält.

«Der Rückstand von Gasly ist ist nicht zu akzeptieren. Max ist ein Ausnahmetalent, ein Ausnahmekönner. Aber der Rückstand, den Gasly derzeit hat, der ist nicht zu akzeptieren», so Marko.

Marko weiter: «Er hat einen neuen Renningenieur, der ist neu in der Formel 1. Das muss sich halt alles zusammenspielen. Gasly hat schon ein paar gute Rennen abgeliefert. Er muss halt einfach das Vertrauen haben, und das Team in ihn Vertrauen haben.»

Wie gesagt, das war vor Spielberg. Das Problem: Ein Befreiungsschlag des Franzosen blieb aus. Im Gegenteil: Während sich Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen zum umjubelten Heimsieg zauberte, blieb Gasly mal wieder hinter den Erwartungen zurück, wurde nur Siebter.

Mehr noch: Gasly kassierte die Höchststrafe, wurde von seinem Teamkollegen sogar überrundet.

Er erlebte im Rennen einen Teufelskreis, wie er sagte. Anfangs steckte er lange im Verkehr fest. Dadurch bekam er früh Probleme mit der Hitze und damit, an den Konkurrenten vorbeizukommen. «Nach dem Boxenstopp habe ich zu hart gepusht und meine Reifen zerstört. Das nicht das beste Reifenmanagement von mir. Ein harter Nachmittag», sagte er.

Eine harte Saison. Denn natürlich bekommt Gasly die Gerüchte um eine vorzeitige Ablösung mit. Mit Rennen wie in Spielberg macht er auch zu wenig Werbung für sich.

«Natürlich hört man viel Negatives. Manchmal ist es berechtigt und manchmal nicht. Das ist Teil dieses Berufs, und damit musst du einfach manchmal umgehen. Ist es fair? Manchmal nicht. Aber am Ende des Tages kann ich nur eines tun: Mich auf mich selbst fokussieren und versuchen herauszufinden, was ich besser machen kann», so Gasly. «Es gibt Dinge, die ich mit diesem Auto besser machen kann. Denn ich fühle nicht, dass ich es wirklich so fahre, wie ich es gerne hätte.»

«Natürlich bin ich im Moment nicht glücklich mit meiner Performance. Ich weiß, dass ich zu viel mehr imstande bin. Im Moment laufen die Dinge halt nicht wirklich zusammen, und das ist manchmal etwas ärgerlich.»


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