Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen (Red Bull Racing): «Alles ist möglich»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen vor seinen Fans

Max Verstappen vor seinen Fans

​Das waren die Orange-Hemden auf den Tribünen völlig aus dem Häuschen: Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen sprengte mit einer grandiosen Quali-Runde das bärenstarke Mercedes-Duo – Startplatz 2!

Auch im ganzen Motorengedröhn der Formel-1-Fahrer war der Jubel der niederländischen Fans nicht zu überhören: Max Verstappen hat mit einer sensationellen Quali-Runde auf dem Hockenheimring den zweiten Startplatz zum Grossen Preis von Deutschland erkämpft. Dem Red Bull Racing-Honda-Fahrer gelang eine 1:12,113-min-Runde, das reichte zwar bei weitem nicht gegen Lewis Hamilton (1:11,767), aber es war schneller als der beste Versuch des zweiten Mercedes-Fahrers, Valtteri Bottas (1:12,129).

Max erzählt: «Ich habe eher verhalten begonnen im ersten Quali-Teil. Da lag Leclerc im Ferrari komfortabel vorne. Ich fand, mein Auto baute bis hin zum dritten Quali-Teil immer weniger Haftung auf. Es wurde im Verlauf des Trainings wärmer, vielleicht hat sich das bei uns stärker ausgewirkt als auf die gegnerischen Fahrzeuge.»

«Im zweiten Quali-Teil habe ich etwas versucht mit einer anderen Motoreinstellung. Aber als ich zu Start und Ziel kam, hatte ich Aussetzer, der Motor verlor Leistung. Also brachte ich den Wagen zurück an die Box, um ihn prüfen zu lassen. Aus diesem Grund musste ich später mit weichen Reifen auf die Bahn und werde daher auf anderen Walzen losfahren als meine direkten Gegner, die starten auf mittelhart. Aber das kann ich jetzt nicht mehr ändern.»

«Mit dem zweiten Rang darf ich sehr zufrieden sein. Ich freue mich auch sehr, hier so viele niederländische Fans zu sehen. Im Rennen ist alles möglich.»

«Im Kampf der besten Zehn hätte ich schneller fahren können, aber mein Auto setzte auf, das Heck schmierte mir in der achten Kurve weg. Aber für die Pole-Zeit von Lewis hätte es nicht gereicht.»

«Das Pisten-Layout scheint den Qualitäten von Ferrari entgegen zu kommen, sie waren bis zum Abschlusstraining sehr stark. Also gehe ich davon aus, dass sich die am Sonntag noch vorne einmischen werden. Jeder in dieser Branche hat ab und an Pech. Mich hat es auch schon getroffen, heute war die Reihe von Ferrari. Aber du denkst nicht an die Missgeschicke der Anderen, dazu bist du viel zu sehr mit deiner eigenen Arbeit beschäftigt.»

Hat Max Befürchtungen, dass die Motorprobleme im Rennen erneut auftauchen? «Nein, unsere Jungs arbeiten hart daran, dass dies nicht nochmals vorkommt, und im dritten Quali-Teil gab es mit dem Triebwerk keine Schwierigkeiten.»

In Österreich hatte es Max zum Entzücken seiner Fans geschafft, als Erster ins Ziel zu kommen. Hält der sechsfache GP-Sieger das auch in Hockenheim für möglich? Max: «Leider werden wir morgen 24 oder 25 Grad haben und nicht 35. Die Verhältnisse sind also nicht die gleichen wie damals in Österreich. Auf der anderen Seite gilt die Faustregel, dass wir in den Grands Prix ein wenig stärker sind als in den Abschlusstrainings. Wir dürfen nicht vergessen, dass ich auf einer anderen Reifenmischung losfahre als meine Gegner. Wir müssen mal sehen, wie sich das in Sachen Rennstrategie auswirkt. Aber hoffentlich kann ich in der Nähe der Mercedes bleiben und sie ein wenig fordern.»

«Honda macht ständig Fortschritte, unser Chassis wird immer besser, dazu kommt, was viele Leute vergessen, dass wir immer mehr über diesen Rennwagen lernen. All dies bedeutet, dass wir im Verlaufe der letzten GP-Wochenenden konkurrenzfähiger geworden sind. Auf gewissen Pisten kommt das eher zum Vorschein als auf anderen. Der Abstand zu Mercedes ist noch immer da, aber er wird kleiner.»


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