Mattia Binotto (Ferrari): «Das ist nicht mein Sieg»
Ferrari feiert den ersten Sieg seit Oktober 2018
Endlich ist er geschafft, der erste Saisonsieg von Ferrari. Am Abend nach dem Grossen Preis von Belgien war Riesenerleichterung zu spüren beim berühmtesten Rennstall der Welt. Typisch Teamchef Mattia Binotto, dass er in seiner Medienrunde am Sonntagabend nach dem Grand Prix ganz bescheiden geblieben ist.
Binotto sagte: «Ich sehe unseren Triumph hier in Spa-Francorchamps nicht als meinen Sieg. Ich bin vor allem glücklich für Charles und für das ganze Team, das so hart gearbeitet hat. Wenn jemand anhaltenden Applaus verdient, dann sind sie es. Wir sind eine Einheit, wir zählen als Mannschaft, da spiele ich keine so grosse Rolle. An diesem Sonntag konnten wir beweisen, dass wir als Team stark geblieben sind.»
Doch der erste Grand-Prix-Sieg des jungen Monegassen Charles Leclerc hing an einem seidenen Faden: Weltmeister Lewis Hamilton rückte immer näher. Zahlreiche Tifosi befürchteten, dass Lerclerc erneut kurz vor Schluss des Rennens den Sieg verlieren könnte, so wie damals gegen Max Verstappen auf dem Red Bull Ring.
Leclerc erklärt: «Ich wollte nicht an Österreich denken. Ich hatte meinen Ingenieur am Funk, der mir ständig die Abstände sagte, und diese Zahlen wurden immer kleiner. Ich hatte Schwierigkeiten mit den Hinterreifen. Lewis war gegen Ende des Rennens verflixt schnell. Es war knapp. Ich glaube, eine Runde mehr und Hamilton hätte mich geschnappt.»
Nochmals Mattia Binotto: «Ich bin sehr glücklich für Charles und das Team und für unsere Tifosi. Wir wussten, das würde ein langes, hartes Rennen werden. Wir haben an der Boxenmauer mit Charles gelitten. Ich bin auch sehr froh, wie mannschaftsdienlich Sebastian gefahren ist. Er hat sich als toller Team-Player gezeigt. Mercedes war auf den mittelharten Reifen sehr schnell, daher hat es nicht zu einem Doppelsieg gereicht. Aber es wird andere Gelegenheiten geben, angefangen in wenigen Tagen in Monza. Auch Gelegenheiten für Sebastian Vettel.»