Chandhok über Vettel: «Ernsthafte Fehleinschätzung»
Karun Chandhok
Auch Karun Chandhok hatte seine helle Freude am Spitzenkampf, den sich der spätere Sieger Charles Leclerc mit den Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas im Italien-GP geliefert hatte. In seiner Kolumne auf «Drivetribe.com» erklärt der frühere GP-Pilot: «Das war ein wirklich brillanter Grand Prix. Es war ein klassischer Monza-Thriller, in dem die Top-3-Piloten Spitzenleistungen gezeigt haben.»
Der Ferrari-Fahrer war nicht der Einzige, der einen besonders starken Eindruck beim heutigen Sky Sports F1-Experten hinterlassen hat: «Mercedes hat alles gegeben und mit beiden Autos gegen Leclerc gekämpft, aber Charles hielt allem Druck super stand. Auch die Ferrari-Mechaniker haben im Fokus der vielen Tifosi einen super Job gemacht und für einen grossartigen Boxenstopp des Monegassen gesorgt.»
Auch zur harten Fahrweise des 21-jährigen Scuderia-Stars hat Chandhok eine klare Meinung. Er schreibt: «Lewis kam in der zweiten Schikane nah ran und ich denke, Leclercs Verteidigung war hart am Limit. Ich mag die Idee von Michael Masi, die schwarz-weisse Flagge als Warnung einzusetzen. Es war eine gute Entscheidung, den Spitzenkampf nicht zu unterbrechen und Charles schlicht zu warnen, dass er damit nicht regelmässig durchkommen wird.»
Kritisch betrachtet der 35-Jährige den Auftritt von Sebastian Vettel: «Der einzige Mann in Rot, der sich weniger glücklich fühlen dürfte, ist Sebastian Vettel. Sein Dreher in der Ascari war der letzte einer Serie von Fehlern, die letztes Jahr in Hockenheim ihren Anfang nahm. Aber die Art und Weise, wie er wieder auf die Strecke zurück- und Stroll in die Quere kam, war eine ernsthafte Fehleinschätzung, die für beide Fahrer viel schlimmere Folgen hätte haben können.»
«Die Tatsache, dass Stroll dann mehr oder weniger dasselbe mit einem Toro Rosso tat, lag daran, dass ein frustrierter junger Mann gerade eines guten Ergebnisses beraubt worden war», ist sich Chandhok sicher. «Damit will ich Lance nicht entschuldigen, ich sage vielmehr, dass ich für seinen Fehltritt etwas mehr Verständnis aufbringe als für Vettels», präzisiert der Inder.