Lewis Hamilton: «Kubica eines der grössten Talente»
Lewis Hamilton und Robert Kubica
Wir werden nie erfahren, was aus Robert Kubica hätte werden können. Der WM-Vierte und Kanada-GP-Sieger von 2008 sass 2010 im Renault, er besass bereits einen Vertrag mit Ferrari, um an der Seite seines Kumpels Fernando Alonso fahren zu können. Dann kam der 6. Februar 2011. Schwerer Unfall bei der italienischen Rallye «Ronde di Andora». Erst nach langer Reha-Phase kehrte Kubica in den Motorsport zurück, allerdings nicht mehr als GP-Pilot, sondern auf die Rallye-Piste. Jahrelang sah es so aus, als wäre die Beweglichkeit von Roberts rechtem Arm so eingeschränkt, dass er nie wieder einen Formel-1-Boliden bewegen kann. Doch nach 18 Operationen und endlosen Stunden harten Trainings wurde die Rückkehr möglich.
Doch die Saison 2019 verläuft ernüchternd: Meist fährt der inzwischen 34jährige Kubica seinem jungen Stallgefährten George Russell hinterher, die beiden mühen sich mit dem schlechtesten Auto im Feld ab.
In Singapur hat Kubica am Donnerstag erklärt: «Ich suche nach neuen Gelegenheiten 2020. Um die in aller Gründlichkeit ausloten zu können, verkünde ich heute – ich habe die Entscheidung getroffen, über diese Saison hinaus mit Williams nicht weitermachen. Ich habe sehr viel Energie darin investiert, in die Formel 1 zurück zu kommen. Klar würde ich gerne bleiben. Aber nicht um jeden Preis. Ich will auch wieder Freude am Rennsport haben.»
Formel-1-Champion Lewis Hamilton streut seinem langjährigen Wegbegleiter Rosen: «Von allen Fahrern im Feld kenne ich Robert wohl am längsten. Wir haben zusammen im Kartsport begonnen, vor mehr als zwanzig Jahren. Robert bleibt für mich einer der talentiertesten Fahrer, gegen die ich je angetreten bin. Dieses Talent hat er nie verloren.»
«Was mir aber an Robert am meisten Eindruck macht, das sind seine Stärke und seine Entschlossenheit, es nach seinem schweren Unfall in die Formel 1 zurück zu schaffen. Ich weiss nicht, wie viele Menschen so etwas erreicht hätten. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als klar war, dass er wieder Grands Prix fahren kann. Natürlich ist das nicht mehr das Gleiche wie damals, vor dem Unfall und in einem besseren Auto. Aber er hat sich fabelhaft geschlagen.»