Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Verstappen über Mexiko-Strafe: «Sehr enttäuschend»

Von Rob La Salle
Max Verstappen verspielte in Mexiko seine Pole

Max Verstappen verspielte in Mexiko seine Pole

Bittere Pille für Red Bull Racing in Mexiko: Max Verstappen verliert die Pole zum viertletzten WM-Lauf, weil er beim Unfall von Valtteri Bottas nicht vom Gas ging. Die Enttäuschung im Team aus Milton Keynes ist gross.

Gleich nach der Zieldurchfahrt war sich Christian Horner sicher: Sein Schützling Max Verstappen hatte sich ganz zum Schluss des Mexiko-Qualifyings nichts zuschulden kommen lassen. Der Red Bull Racing-Teamchef beteuerte: «Als Max seine letzte schnelle Runde beendete, war noch keine Gelbphase – genauso wie bei Lewis (Hamilton, Anm.).»

Doch die Onboard-Aufnahmen des Niederländers offenbarten schnell: Es wurde durchaus eine gelbe Flagge geschwenkt. Auch der lädierte Silberpfeil von Valtteri Bottas, der kurz davor einen Crash in der letzten Kurve des Autódromo Hermanos Rodríguez verursacht hatte, war klar zu erkennen. Darüber hinaus bestätigte Verstappen bei der Pressekonferenz selbst, dass er den Unfall mitbekommen hatte. Und auf die Frage, ob er vom Gas gegangen sei, erwiderte er: «Sieht nicht so aus, nicht wahr?»

«Wir wissen, was wir riskieren dürfen, aber das ist das Qualifying, da gehst du nicht freiwillig vom Gas. Wenn sie nun meine Runde streichen wollen, kann ich daran ohnehin nichts ändern», fügte er gelassen an. Kein Wunder, schliesslich würde er auch bei einer Streichung der letzten Rundenzeit noch der Schnellste im Feld bleiben.

Doch die offenen Worte des 22-Jährigen sowie der Versuch, trotz des Bottas-Crashs die Sektorenzeit zu verbessern, liessen den Regelhütern keine Wahl: Sie mussten dem Sünder, der nicht nur die FIA-Regeln sondern auch eine Direktive von Rennleiter Michael Masi sowie den Sport-Kodex verletzte, eine Strafversetzung um drei Startpositionen sowie zwei Strafpunkte aufbrummen – Verstappen muss also vom vierten Startplatz losfahren.

«Es ist sehr enttäuschend, dass ich nun eine Strafversetzung für die Startaufstellung bekommen habe. Denn Ferrari wird im Rennen sehr schnell sein», seufzte der siebenfache GP-Sieger, der auch prophezeite: «Es wird darauf ankommen, dass man die Reifen möglichst lange am Leben hält.» Und er fügte kämpferisch an: «Wir haben ein wirklich gutes Auto hier, ich erwarte also ein enges Rennen.»

Auch bei Teamchef Horner, der seinen Schützling gleich nach dem Qualifying noch in Schutz genommen hatte, ist die Enttäuschung gross. Der Brite weiss: «Die Position auf der Strecke ist in diesem Rennen besonders wichtig, denn es ist sehr schwierig, auf dieser Piste einem Gegner dicht zu folgen und ihn zu überholen.» Und er betonte: «Es ist eine grosse Schande, dass Max seine Pole-Position verloren hat und nun vom vierten Platz losfahren muss, weil er nach dem Zwischenfall mit Bottas nicht genügend verlangsamt hat.»

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