Cowell (Mercedes): «Profitieren von der Formel E»
Andy Cowell
Im vergangenen Jahr wagte Mercedes den werkseitigen Einstieg in die rein elektrische Formel E und dies mit einem Antriebsstrang, der aus dem Rennmotorenwerk in Brixworth stammt. In diesem werden seit Jahren auch die Motoren der Silberpfeile entwickelt, und geht es nach Andy Cowell, der die Abteilung in Brixworth leitet, profitiert der GP-Zirkus vom neuen Engagement der Sternmarke.
Bei der Streckenpremiere des jüngsten F1-Autos von Mercedes erklärte der Ingenieur: «Die Formel E ist eine faszinierende Meisterschaft, bei der nur der Elektromotor das Fahrzeug antreibt. Deshalb sind die Wirkungsgrade des Elektromotors, des Inverters und der gesamten Kontrollsysteme von zentraler Bedeutung, aber auch die Genauigkeit des Drehmoments ist entscheidend. Einige der Lehren aus der Entwicklung haben nun ihren Weg zurück in die Formel 1 gefunden.»
«Ab Melbourne wird unser Formel 1 Hybridsystem von unserer Entwicklungsarbeit in der Formel E profitieren. Wir haben auch einige Verbesserungen bei der Produktion vorgenommen, die aus dem FE-Programm stammen. Wir stellen unsere eigenen Elektromotoren her und einige der Techniken, die für die Formel E entwickelt wurden, werden nun für die Elektromotoren in der Formel 1 eingesetzt», fügte Cowell an.
Natürlich hat das Engagement in den beiden Rennserien auch seine Schattenseiten. «Zu Beginn ist es eine Belastung, an zwei hart umkämpften Rennserien zu arbeiten», räumt der Brite ein. Und er betont, dass natürlich auch die Formel E von der F1-Entwicklung profitiert. «Es dauert einfach eine gewisse Zeit, bis man die richtigen Leute für eine neue Serie gefunden hat. Einige davon stammen aus dem F1-Team, andere von ausserhalb. Alles in allem ist es jedoch ein Vorteil, weil es Chancen bietet, sich im Bereich neuer Technologien und einer neuen Serie zu entfalten. Jetzt erleben wir, wie sich die beiden Serien gegenseitig beflügeln. Davon profitieren schliesslich beide Antriebsstränge.»