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Sebastian Vettel und Ferrari: Es ist alles aus!

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel 2018 in Monza

Sebastian Vettel 2018 in Monza

​Seit 2015 jagt Sebastian Vettel vergeblich dem Traum nach, mit Ferrari Weltmeister zu werden. So wie zuvor Fernando Alonso. Nun soll bald offiziell werden – es ist aus zwischen Vettel und Ferrari.

Seit 2007 und Kimi Räikkönen ist kein Formel-1-Fahrer mit Ferrari Weltmeister geworden. Von 2010 bis Ende 2014 versuchte das der Spanier Fernando Alonso vergeblich, er wurde drei Mal WM-Zweiter (2010, 2012, 2013) hinter jenem Fahrer, der ab 2015 für Ferrari Gas gab, Sebastian Vettel.

Dem heute 32jährigen Sebastian Vettel stand dann jahrelang Lewis Hamilton vor der Sonne. 2017 und 2018 wurde der Heppenheimer WM-Zweiter. 2019 musste er sich von Charles Leclerc abkochen lassen, der junge Monegasse gewann mehr Rennen als Vettel (2:1) und landete in der WM vor dem vierfachen Weltmeister (Leclerc Vierter, Vettel Fünfter).

Der aktuelle Dreijahresvertrag von Vettel läuft Ende 2020 aus. Die Gazzetta dello Sport preschte vor wenigen Wochen mit der Meldung voraus, Ferrari-Teamchef Mattia Binotto habe Vettel für 2021 nur einen Einjahresvertrag angeboten, zu einem Salär, das um zwei Drittel gekürzt worden sei. Später ist dem 53fachen GP-Sieger offenbar eine zweite Offerte vorgelegt worden, nun mit einer Laufzeit zu zwei Jahren, aber noch immer zu einem Gehalt auf Höhe von Leclerc und nicht auf dem Niveau eines vierfachen Weltmeisters. Auch dieses Angebot habe Vettel nicht annehmen wollen.

Die Positionen zwischen Vettel und Ferrari sollen dermassen verhärtet sein, dass die Trennung unvermeidlich ist. Ex-GP-Pilot Marc Surer wusste immer: «Ferrari sitzt bei den Verhandlungen am längeren Hebel. Sie haben mit Daniel Ricciardo oder Carlos Sainz eine Alternative.» Wobei Sainz die besseren Chancen hat – weil es unlogisch wäre, sich von Vettel zu trennen und dann Ricciardo für ein ähnlich hohes Gehalt zu engagieren, wie der Australier bei Renault erhält.

Und was nun mit Sebastian Vettel? Wechselt er mit Carlos Sainz das Cockpit und zieht zu McLaren? RTL-Sportreporter Florian König kann sich das nicht vorstellen: «Von der Möglichkeit McLaren höre ich zwar immer wieder, wegen Teamchef Andreas Seidl und weil die Engländer im Aufwind sind. Aber dort müsste Sebastian wieder Aufbauarbeit betreiben. Deshalb glaube ich nicht an diesen Zug.»

Marc Surer glaubt: «Wieso keine Alternative, die Mercedes heisst? Aber ich weiss jetzt nicht, ob Hamilton ihn als Teamgefährten akzeptieren würde. Wenn Vettel nochmals Weltmeister werden will, dann wird er nicht zu McLaren ziehen. Dort dauert das einfach zu lange, zumal die Einführung der neuen Rennwagengeneration um ein Jahr verschoben worden ist. McLaren wird mit dem Mercedes-Motor 2021 weiter Fortschritte machen, aber diese Schritte werden kleiner, und ich glaube nicht, dass sie im kommenden Jahr um den Titel mitfahren.»

Damit sieht die wahrscheinlichste Variante derzeit so aus, dass sich Sebastian Vettel Ende 2020 aus der Formel 1 verabschieden wird. Schon am Dienstag, 12. Mai könnte das von Ferrari bestätigt werden.

Sebastian Vettel hat für Ferrari 14 Siege erobert und stand 54 Mal auf dem Siegerpodest, er startete im roten Renner 12 Mal von der Pole-Position und fuhr 14 beste Rennrunden.

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