Lando Norris Weltmeister? Seidl bleibt vorsichtig
McLaren-Teamchef Andreas Seidl mit Lando Norris
In Barcelona musste sich Lando Norris sowohl im Qualifying als auch im Rennen hinter seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo einreihen – zum ersten Mal war der Australier in beiden Sessions der schnellere der beiden McLaren-Fahrer. Dennoch hat der junge Brite einen starken Start in die Saison hingelegt und mit dem vierten Platz in Bahrain, dem dritten Rang in Imola, Platz 5 in Portugal und als Achter in Barcelona bereits 41 WM-Zähler sammeln können.
Damit belegt Norris nach den ersten vier Saisonläufen den vierten Zwischenrang in der Gesamtwertung – sehr zur Freude von Teamchef Andreas Seidl. Dennoch bleibt der Deutsche vorsichtig, wenn es um das Weltmeister-Potenzial seines Schützlings geht. In Barcelona winkte er lachend ab: «Ich muss ehrlich gesagt schmunzeln, wenn ich all diese Kommentare über zukünftige Champions lese, denn wenn man alle Kommentare der letzten zwölf Monate liest, haben wir im Moment eine Menge zukünftiger Weltmeister in der Startaufstellung!»
«Und ich frage mich, wo all diese Jungs fahren werden, denn es kann nur einen Champion pro Jahr geben», fügte Seidl an. Gleichzeitig betonte er, wie stark die Entwicklung von Norris in den vergangenen drei Jahren war. «Es ist beeindruckend zu sehen, was er in diesem Jahr leistet, und ich denke, wenn er sich als Fahrer und als Mensch so weiterentwickelt, dann hat er in einigen Jahren alles, was man braucht, um in der Formel 1 ein Spitzenfahrer zu sein.»
«Ich denke, Weltmeister zu werden ist dann wieder eine andere Story. Das ist etwas, das immer schwer vorherzusagen ist. Man muss im richtigen Moment im richtigen Auto sitzen, und man muss es auch als Fahrer 23 Mal im Jahr schaffen und nicht nur ein paar Mal», stellte der 45-jährige Ingenieur klar.
Norris könne sich ein Beispiel am früheren McLaren-Fahrer und heutigen siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton nehmen, so Seidl. «Ich bewundere Lewis sehr, wie er es Jahr für Jahr schafft, das durchzuziehen», lobte er. «Auch wenn man ein Auto hat, das vielleicht nicht das beste ist, oder in einem schwierigen Rennen steckt – dann trotzdem zurückzuschlagen und wichtige Punkte für die Meisterschaft zu holen, das ist etwas, was am Ende den Unterschied macht. Es geht um Beständigkeit und Leistung.»
Spanien-GP, Barcelona
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik
WM-Stand nach 4 von 23 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
3. Bottas 47
4. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Konstrukteure
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0