Andreas Seidl: «Norris liess überall Zeit liegen»
McLaren-Teamchef Andreas Seidl
Im dritten freien Training am Samstagmittag schaffte es Lando Norris noch als sechstschnellster um den Circuit Zandvoort, sein McLaren-Teamkollege Daniel Ricciardo verpasste die Top-10 als Elfter nur um acht Tausendstel. Im Qualifying lief es nicht mehr so gut für den jungen Briten, der in der ersten Session des Tages noch die Nase vor seinem Teamkollegen gehabt hatte.
Er blieb im zweiten Qualifying-Abschnitt auf Platz 13 hängen, während Ricciardo ins Q3 vorrücken konnte. Das lag nicht zuletzt an der zweiten roten Flagge, die Nicholas Latifi kurz nach dem Abflug seines Williams-Stallgefährten George Russell mit einem Unfall verursacht hatte. Weil nicht mehr genug Zeit für einen letzten schnellen Versuch blieb, war das Q2 damit gelaufen und Norris damit draussen.
McLaren-Teamchef Andreas Seidl schilderte nüchtern: «Lando liess überall Zeit liegen, das sieht man, wenn man seine Sektoren-Zeiten anschaut. Er hatte schlicht nicht das übliche Vertrauen ins Auto, um ans Limit zu gehen. Das müssen wir erst verstehen und das analysieren wir derzeit gemeinsam mit ihm. Natürlich hat er den letzten Q2-Versuch verpasst, aber es ist auch ein Fakt, dass die Konkurrenz auf diese Strecke sehr hart und die Abstände zwischen den Teams sehr klein sind.»
«Für Daniel liefen die ersten beiden Qualifying-Segmente nicht schlecht, er konnte sich Schritt für Schritt verbessern und gleich am Anfang des Q2 eine gute Runde drehen, mit der er sich den Q3-Aufstieg sicherte. Im Q3 fehlte ihm dann aber der Grip, wie er berichtet hat. Deshalb konnte er keinen weiteren Schritt nach vorne machen, so landete er auf dem zehnten Platz», fügte der deutsche Ingenieur an.
Seidl fasste zusammen: «Wir haben an diesem Wochenende zwischendurch eine gute Performance erlebt, aber als das Qualifying kam, war es für beide Fahrer wirklich schwierig, mehr Leistung aus dem Auto zu holen. Offenbar haben uns die Bedingungen nicht so in die Hände gespielt.»
«Aber wir konzentrieren uns jetzt aufs Rennen und schauen, dass wir bereit sind, alle Chancen zu nutzen, die sich uns bieten. Die Startplätze sind auf einer Strecke, auf der das Überholen so schwierig ist, natürlich nicht ideal. Aber man konnte dieses Wochenende auch sehen, wie viel passieren kann», machte sich der 45-Jährige Mut.
Qualifying Niederlande-GP
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:08,885 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:08,923
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:09,222
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:09,478
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:09,527
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:09,537
07. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:09,590
08. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:09,933
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:09,956
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:10,166
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:10,332
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:10,367
13. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:10,406
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:11,161
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:11,314
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:10,530
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:10,731
18. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:11,301
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:11,387
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:11,875