Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nikita Mazepin zu Schumacher: «Er muss vom Gas»

Von Mathias Brunner
Nikita Mazepin

Nikita Mazepin

Nikita Mazepin fällt wie in den Nachwuchsklassen durch fragwürdige Manöver auf. Der 22-jährige Moskauer ist sich keiner Schuld bewusst und sagt über Mick Schumacher: «Er muss halt vom Gas gehen.»

Ein kleine Lenkradbewegung reicht, die Position des Rennwagens verändert sich um eine Handbreit, Räder berühren sich, ein Auto überschlägt sich. Das alles ist in Zandvoort bis und mit Handbreit passiert, zum Glück jedoch ohne folgende Radberührung, aber jedem Beobachter dieser haarigen Szene ist klar – zwischen den Haas-Fahrern Nikita Mazepin und Mick Schumacher hätte es zu einem fürchterlichen Unfall kommen können.

Haas-Teamchef will seinen jungen Piloten hier in Monza nochmals ins Gewissen reden, aber der Eindruck drängt sich auf: Mazepin ist schon in den Formeln 3 und 2 durch fragwürdige Manöver aufgefallen, teilweise von den Rennkommissaren geahnet, und diesen Fahrstil hat er in die Königsklasse mitgenommen. Bei Mazepin und Schumacher ist zu befürchten – früher oder später haben wir einen Riesen-Crash.

Natürlich ist sich der Moskauer keiner Schuld bewusst. Auch in Monza gibt er sich ganz gelassen. Er erwähnte seine Blockade gegen Mick Schumacher in der ersten Runde mit keinem Wort, sondern regte sich nur darüber auf, dass er wegen seines Ausfalls nicht genug zum Fahren gekommen sei. Nach dem Training hatte er über Mick geschimpt, Schumacher habe nun «sein wahres Gesicht gezeigt».

Es liegt in der Natur, dass zwei Rivalen in der Formel 1 ein Duell immer anders einschätzen, aber wir haben die Worte von Ungarn-GP-Sieger Esteban Ocon nicht vergessen: «Im Kampf mit Mazepin bist du immer besonders vorsichtig, weil du nie weisst, was als nächstes kommt.»

Mazepin spielt weiter das Unschuldslamm: «Teamchef Günther Steiner hat mit uns geredet. Gut zu wissen, dass ich nicht auf der Liste der Bösen stehe. Aber diese Gespräche sind intern, und das bleibt auch so. Was das Verhalten auf der Bahn angeht, so ändert sich für mich nicht, denn ich habe nichts falsch gemacht.»

Einen Seitenhieb Richtung Mick Schumacher kann sich Mazepin nicht verkneifen: «Es gibt halt Situationen, in welchen ein Fahrer, der hinten liegt, halt vom Gas gehen muss, statt sein Auto zu beschädigen.»

Zur Erinnerung: Mick Schumacher beschädigte sich beim Haas-Duell in der ersten Runde des Niederlande-GP den Frontflügel.

Mazepin beteuert: «Ich halte mich an die Regeln, und ich habe keine davon verletzt; weder, was das Platzlassen für einen Gegner angeht, noch, was die Position des Angreifers angeht.»

Nikita Mazepin über Monza: «Das Autodromo bedeutet für mich Top-Speed und Überholen. Ich bin zudem immer gerne in Italien, schon seit meiner Kart-Zeit. Ich mag diese Rennstrecke, weil sie normalerweise viel Spass macht. Ob wir dieses Jahr viel Spass haben, weiss ich nicht. Ich glaube nicht, dass wir mit flach gestellten Flügeln konkurrenzfähiger sein werden, eher im Gegenteil.»

Niederlande-GP, Zandvoort

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30:06,249 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +20,932 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +56,420
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1 Runde
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +2 Runden
15. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari, +2 Runden
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Out, Getriebe
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Motor
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Hydraulik

WM-Stand nach 13 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 224.5 Punkte
2. Hamilton 221.5 Punkte
3. Bottas 123
4. Norris 114
5. Pérez 108
6. Leclerc 92
7. Sainz 89.5
8. Gasly 66
9. Ricciardo 56
10. Alonso 46
11. Ocon 44
12. Vettel 35
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Russell 13
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
21. Kubica 0

Teams
1. Mercedes 344.5
2. Red Bull Racing 332.5
3. Ferrari 181.5
4. McLaren 170
5. Alpine 90
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 53
8. Williams 20
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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