Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Bewegender Moment: Daniel Ricciardo über Ayrton Senna

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Diese Augenblicke wollte Daniel Ricciardo in kleinem Rahmen geniessen. Im McLaren-Rennwagenwerk hat er seinen Monza-Siegerpokal neben die Trophäe des unvergessenen Ayrton Senna gestellt.

Es sind seltene Momente der Verletzlichkeit, die Daniel Ricciardo offenbart: In später Nacht, fast niemand mehr im Rennwagenwerk von McLaren, hat der 32-jährige Australier seine Siegertrophäe vom Grossen Preis von Italien in Monza ins Trophäenregal gestellt. Und der nunmehr achtfache GP-Sieger (wie die beiden früheren McLaren-Fahrer Denny Hulme und Jacky Ickx) hat sich dafür einen besonderen Platz ausgesucht.

Daniel Ricciardo erzählt in einem Video von McLaren: «Wir geniessen immer noch die Glorie von Monza, und ich bin hierher gekommen, um das Mädchen (den Pokal, M.B.) nach Hause zu bringen, in eines der vielen Regale hier.»

«Dieser Moment ist verrückt und surreal. Ich habe in Monza ja gesagt, dass es für mich etwas ganz Besonderes sein wird, meinen Pokal in der Nähe jener Auszeichnungen zu platzieren, die Senna erhalten hat. Und schaut hier – dies ist der Pokal, den Senna in Adelaide 1993 erhalten hat, als er in Australien seinen letzten Grand Prix gewann. Und war bei diesem Rennen, und, nun ... Das ist schon durchgeknallt, ich bin fast sprachlos, also stell ich das jetzt an seinen Platz und dann gehe ich, bevor ich zu heulen anfange wie ein Baby.»

McLaren bereitete den Piloten Daniel Ricciardo und Lando Norris einen tollen Empfang bei Prachtswetter über dem McLaren Technology Centre in Woking. Die drei Pokale aus Monza (Sieg für Ricciardo, Platz 2 für Norris, siegereicher Konstrukteur) wurden ausgiebig begossen. Jeder wollte ein Bild mit den Fahrern und den Pokalen schiessen.

Ricciardo ist nach dem schwierigen ersten Saisonteil (von Lando Norris in den Schatten gestellt) erfrischt aus der Sommerpause zurückgekommen und am Freitag in Monza hat etwas Klick gemacht, wie Daniel erzählt: «Nach dem Abschlusstraining stand ich wirklich in Flammen. Etwas in mir sagte nach dem fünften Platz im Qualifying: ‘Ich will das nicht mehr! Ich will vorne liegen!’ Das Team sagte zu mir: ‘Sei glücklich, das war doch ein gutes Training.’ Aber ich spürte dieses nagende Gefühl in mir, das sagte: ‘Nein, das ist einfach nicht gut genug.’»

«Und dann habe ich im Sprint und im Rennen voll reingehauen. Es klingt etwas komisch, wenn ich das nachher sagt, aber es ist nun mal so – am Freitagabend ist etwas passiert, und von da an war ich ein Mann mit einer Mission.»

«Als ich dann im Grand Prix in Führung lag, schoss mir durch den Kopf: ‘Alright, wir packen das heute!’ Ich spürte grosses Selbstvertrauen und dachte: ‘Wenn jemand diesen Sieg will, dann muss er ihn mir schon wegnehmen.’»

McLaren in der Formel 1: Die Sieger

Ayrton Senna (BR) 35 Siege
Alain Prost (F) 30
Lewis Hamilton (GB) 21
Mika Häkkinen (FIN) 20
David Coulthard (GB) 12
James Hunt (GB) 9
Kimi Räikkönen (FIN) 9
Niki Lauda (A) 8
Jenson Button (GB) 8
Denny Hulme (NZ) 6
Emerson Fittipaldi (BR) 5
John Watson (GB) 4
Fernando Alonso (E) 4
Gerhard Berger (A) 3
Juan Pablo Montoya (COL) 3
Peter Revson (USA) 2
Bruce McLaren (NZ) 1
Jochen Mass (D) 1
Heikki Kovalainen (FIN) 1
Daniel Ricciardo (AUS) 1

Grand Prix von Italien

01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Motorschaden)
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12 (Unfall)
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda (Unfall)
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Aufhängungsdefekt)
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda (Bremsdefekt)

WM-Stand nach 14 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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