Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jost Capito über Monza-Crash: «Lasst sie kämpfen!»

Von Mathias Brunner
Williams-Teamchef Jost Capito sagt, wieso er nach dem Unfall von Hamilton und Verstappen eine Strafe für unangemessen hält und wie der Autosport-Weltverband FIA mit solchen Situationen umgehen sollte.

Die Gemüter haben sich noch nicht beruhigt, auch nicht Tage nach der Kollision der beiden WM-Titelanwärter Lewis Hamilton und Max Verstappen in Monza. Dieser Zwischenfall polarisiert – unter Fans, unter Fahrern, auch unter den Teamchefs.

Williams-Teamchef Jost Capito vertritt die Ansicht, dass man nach dem Crash der beiden Star-Fahrer von Red Bull Racing und Mercedes nicht das Bussenheft hätte zücken müssen. Der 62-jährige Deutsche sagt: «Für mich war das Racing. Ich meine, wir haben den Luxus, uns eine solche Szene zehn Mal in Zeitlupe anzusehen, aus allen möglichen Perspektiven, und wir halten jede Hundertstelsekunde an und diskutieren darüber.»

«Aber man muss sich einmal vor Augen führen, wie schwierig es für die Jungs ist, wenn sie im Auto sitzen. Da müssen Entscheidungen in Sekundenbruchteilen getroffen werden. Und sie sehen die Szene auch nicht aus allen erdenklichen Richtung, sondern sie sitzen im Rennwagen. Solche Unfälle wie in Monza können einfach passieren.»

Daher ist der frühere Rallye-Weltmeistermacher von VW nicht davon überzeugt, dass hier gleich Strafen verhängt werden sollten. «Letzlich sind solche Zweikämpfe doch das Salz in der Rennsuppe. Ich sage – lasst sie kämpfen!»

Williams hat in Monza dank des neunten Platzes von George Russell weitere zwei WM-Punkte ins Trockene gebracht. Jost Capito weiter: «Diese beiden Punkte sind hochwillkommen, aber wirklich toll ist, dass wir mit den Alpines und Aston Martin mithalten konnten. So etwas hätten wir zu Beginn der Saison nicht erwarten dürfen. Wir haben jedoch auch ein wenig Glück gebraucht. Ohne den Unfall von Verstappen und Hamilton wären wir wohl leer ausgegangen.»

Grand Prix von Italien

01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Motorschaden)
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12 (Unfall)
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda (Unfall)
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Aufhängungsdefekt)
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda (Bremsdefekt)

WM-Stand nach 14 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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