Alonso zu Hamilton–Verstappen: «Keine grosse Sache»
Fernando Alonso
Die Halo-Kritiker sind ganz leise geworden. Als der Schutzbügel aus Titan Anfang 2018 eingeführt wurde, war das Geschrei gross – eine Beleidigung fürs Auge im besten Fall, eine Herabwürdigung der Königsklasse gar, fanden Andere. Doch der Bügel hat inzwischen in der Formel 1 und zahlreichen anderen Einsitzerklassen viele Fahrer vor schweren Verletzungen geschützt. Jüngstes Beispiel: Das Hinterrad von Max Verstappen, das ohne Halo den Engländer Lewis Hamilton ganz anders am Helm getroffen hätte.
Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso redet die Risiken im Rennsport nicht klein, aber er ist offenbar der Ansicht, dass einige Kommentare etwas übertrieben sind. Denn der 32-fache GP-Sieger sagt nach der Kollision der beiden WM-Rivalen Lewis Hamilton und Max Verstappen: «Ich habe mir den Unfall mehrmals angeschaut. Das war einfach eine unglückliche Situation, von der Lage der Randsteine in jener Kurve begünstigt. Max’ Wagen hüpft, dann berühren sich die Räder der beiden Autos, und der Renner von Verstappen wird ausgehebelt und landet auf dem Wagen von Lewis.»
«Das Tempo war ganz gering, wir reden hier von 30 oder 40 km/h, da war keine Gefahr, das ist keine grosse Sache. Silverstone war anders. Das hier ist einfach ein Rennzwischenfall.»
Alonso ist der Ansicht: Zahlreiche andere Piloten befanden sich in jener Kurve in einer vergleichbaren Situation, wir haben dort auch immer wieder solche Kollisionen erlebt – nicht nur in der Formel 1.
Alonso weiter: «Ich glaube, Lewis hat seinen Wagen geschickt so platziert, dass der angreifende Verstappen die Kurve abschneiden musste. Aber Max hat die Lenkung nicht geöffnet, um in den Notausgang zu fahren. Er versuchte es an der Aussenseite nach rechts, um für die Links gleich danach die Innenseite zu erhalten. Aber in dieser Position ist die Kurve kaum zu schaffen. Beide haben als Angreifer und Verteidiger das getan, was man von einem Racer erwarten würde. Leider haben sie sich dann berührt.»
«Ich habe mir extra nochmals die Sekunden nach dem Start angeschaut, um zu sehen, was dort in der ersten Kurve alles los war. Und Leclerc und Giovinazzi waren in einer vergleichbaren Position. Sie haben sich auch berührt; später das Gleiche zwischen Stroll und Pérez. Aber die Fahrzeuge lagen nicht in der identischen Position wie jene von Hamilton und Verstappen, also war das Ergebnis ein anderes. Diese Rechts-Links-Kombination ist knifflig, und Max und Lewis hatten einfach Pech, dass sich die Räder in dieser Weise berührt haben.»
Grand Prix von Italien
01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Motorschaden)
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12 (Unfall)
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda (Unfall)
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Aufhängungsdefekt)
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda (Bremsdefekt)
WM-Stand nach 14 von 21 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0