Christian Horner: «Vettels Herz wählte Ferrari»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Wir wissen ja, dass Sebastian Vettel seine Verträge selbst aushandelt und auf einen Manager verzichtet. Diese Entscheidung hat er also ganz alleine gefällt»
Nachdem Red Bull Racing vor dem dritten freien Training zum Japan-GP die Bombe hatte platzen lassen und den Abgang von Goldjunge Sebastian Vettel auf Ende Saison hin verkündete, wollte jeder im Fahrerlager mit Teamchef Christian Horner sprechen. Auch die Kollegen von BBC schnappten sich den 40-jährigen Briten, um ihn auf den Verlust des Vierfach-Champions anzusprechen.
Dass Vettel Red Bull Racing in Richtung Ferrari verlässt, ist ein offenes Geheimnis. Auch Horner bestätigt lachend: «Natürlich hat Seb einen Vertrag, aber das Wichtigste ist doch, dass sein Herz Ferrari wählte. Wir wissen ja alle, dass nicht Caterham sein neuer Brötchengeber wird. So viel kommt da nicht in Frage. Ich bin Seb nicht böse. Wie die meisten Piloten wollte er einmal in seinem Leben für Ferrari fahren, Michael Schumacher war sein grosses Vorbild und er hatte nun die Chance dazu. Er wollte auf Rot umsteigen, und wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft. Wir wissen ja, dass er seine Verträge selbst aushandelt und auf einen Manager verzichtet. Diese Entscheidung hat er also ganz alleine gefällt.»
Horner weiss: «Seb hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich kenne ihn schon einige Jahre und in den letzten Wochen war er sehr nachdenklich und in sich gekehrt. Es hätte keinen Sinn gemacht, ihn zu irgendwas überreden zu wollen. Wenn jemand seine Entscheidung gefällt hat, bringt das nichts mehr. Man kann eine Beziehung ja auch nicht erzwingen. Es wäre falsch, ihn überreden zu wollen. Mental will er in Maranello sein. Nur die Zeit wird zeigen, ob das die richtige Entscheidung war. Wir hatten gemeinsam eine fantastische Zeit, auf und neben der Strecke. Was er in Zukunft erreichen wird, liegt in seiner Hand. Ich hoffe natürlich, dass er unseren Heckflügel von hinten sehen wird.»
Dass Red Bull Racing den erst 14 Grands Prix alten Russen Daniil Kvyat ins Hauptteam befördert, ist für Horner kein Grund zur Sorge: «Red Bull vertrat immer die Politik, junge Talente zu fördern und folglich auch auf die Jungen zu setzen. Das war bei Seb und Dan so und ist nun auch mit Daniil nicht anders.»