Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Renault: Wieder Schäden, wie lang dauert Misere noch?

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo ist mit kaputtem Motor durchs Ziel gerollt

Daniel Ricciardo ist mit kaputtem Motor durchs Ziel gerollt

Renault kommt aus den Problemen nicht heraus: Wieder Motoren-Ärger Red Bull Racing und Toro Rosso. Gibt es auch zum Spanien-GP in drei Wochen nur Notlösungen?

Früher hat Lotus-Chef Colin Chapman gesagt: «Das perfekte Rennauto bricht nach der Ziellinie zusammen.» Ungefähr das ist Daniel Ricciardo im Bahrain-GP passiert – kapitaler Motorschaden wenige hundert Meter vor dem Ziel, der Schwung reichte noch aus, um als Sechster ins Ziel zu gelangen.

Rang 6 für den dreifachen GP-Sieger kann nicht darüber hinwegtäuschen: Renault kommt aus der Misere nicht heraus. Es gab ja nicht nur den Defekt im Red Bull Racing des Australiers (Verdacht auf einen weiteren Kolbenschaden, wie bei Daniil Kvyat und Max Verstappen in Shanghai). Am Wagen von Max Verstappen musste vor dem Abschlusstraining zum Bahrain-GP ein neuer Motor sowie eine neue Energierückgewinnung am Lader installiert werden.
Im Rennen fiel Verstappen wegen Elektrikdefekts aus. Am Ausfall von Carlos Sainz war Renault für einmal unschuldig: ein Rad war nicht richtig festgezurrt worden.

Renault-Einsatzleiter Rémi Taffin: «Wir waren in Sachen Motoreneinstellung sehr konservativ, weil wir nach dem China-GP wussten, dass wir unter Risiko fahren.»

Zur Erinnerung: Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport F1, hatte nach dem China-GP gestehen müssen, dass Renault erst zum Monaco-GP eine Lösung das Kolbenproblem hat.

Nun sagt Abiteboul: «Kein Wochenende, an das wir uns gerne erinnern werden. Aber wir haben getan, was getan werden musste. Noch ein Motorschaden im Auto von Ricciardo war das Letzte, was wir erleben wollten, aber wenigstens ist sein sechster Platz dadurch nicht beeinträchtigt worden. Die Standfestigkeit ist derzeit unsere Achillesferse. Mit 18 Tagen Zeit vor dem Wochenende in Spanien müssen wir in Sachen permanenter Lösungen Gas geben und auch in Sachen Leistung aufstocken.»

Nur vier Antriebseinheiten stehen jedem Fahrer pro Saison zur Verfügung. Strafen rücken für zahlreiche Fahrer rasch näher. Die Fahrer von Renault sowie Honda sind dabei am meisten gefährdet.

Strafen: Wer muss bangen?

Verbrennungsmotor – Turbolader – MGU-K – MGU-H – Batterie – Elektronik?

Lewis Hamilton (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 2
Nico Rosberg (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Daniel Ricciardo (Renault): 3 – 2 – 2 – 2 – 1 – 2
(Das Ausmass der Schäden nach dem Motorplatzer ist noch unklar)
Daniil Kvyat (Renault): 2 – 1 – 1 – 1 – 1 – 2
Felipe Massa (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Valtteri Bottas (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Sebastian Vettel (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
(Ferrari wechselte auf frische Aggregate, ohne dass an der ersten Antriebseinheit Schäden aufgetreten wären.)
Kimi Räikkönen (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
(Ferrari wechselte auf frische Aggregate, ohne dass an der ersten Antriebseinheit Schäden aufgetreten wären.)
Fernando Alonso/Kevin Magnussen (Honda): 2 – 3 – 3 – 2 – 2 – 2
Jenson Button (Honda): 2 – 3 – 3 – 2 – 2 – 1
(Nach dem Startverzicht von Button ist unklar, was ersetzt werden muss)
Nico Hülkenberg (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 2
Sergio Pérez (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Max Verstappen (Renault): 3 – 1 – 2 – 2 – 2 – 2
Carlos Sainz (Renault). 2 – 2 – 2 – 1 – 2 – 2
Romain Grosjean (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Pastor Maldonado (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Will Stevens (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 2 – 1 – 2
Roberto Merhi (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 2 – 1 – 2
Marcus Ericsson (Ferrari): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Felipe Nasr (Ferrari): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1

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