Pastor Maldonado-Sponsor PDVSA: Bremsblock für Lotus?
Pastor Maldonado (links): Auf der Rennstrecke keine Zimperliese
Lotus kommt aus den Negativ-Schlagzeilen nicht heraus. In Belgien wurde das Rennmaterial beschlagnahmt, bis mit den Gläubigern – dem früheren Testfahrer Charles Pic (Vertrag nicht erfüllt), Toyota (Miete des Motorhomes) sowie Helmhersteller Bell – eine Lösung gefunden war. Dann wurde bekannt, dass Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone offenbar mit zwei Millionen Euro aushelfen musste, um die Löhne der Belegschaft zu bezahlen.
Lotus-Operationsleiter Alan Permane gibt zu: «Das ist finanziell das schwierigste Jahr, und es nicht einfach, die Autos jeweils auf die Bahn zu bringen.» In Ungarn etwa pochte Pirelli auf Bezahlung, ansonsten würde es keine Reifen geben. In England gingen Gläubiger wie die Kraftübertragungsspezialisten Xtrac vor Gericht, um zu ihrem Geld zu kommen.
Lotus befindet sich deshalb in finanzieller Schräglage, weil die neuen Besitzer Genii Capital (um Lopez) mit festen Einnahmen durch Sponsoren und mehr Geld aus dem Preisgeldtopf von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone kalkuliert hatten. Und weil die Antriebseinheiten der neuen Turbo-Generation seit 2014 sündhaft teuer sind.
Die Sponsoren-Situation ist derzeit überaus vertrackt. Wie die Kollegen von «Autosport» berichten, haben die Übernahme-Verhandlungen mit Renault die Zahlungen von Pastor Maldonados langjährigem Geldgeber PDVSA ins Stocken gebracht. Angeblich soll eine 50-Millionen-Dollar-Tranche für Maldonados Cockpit 2016 nicht überwiesen worden sein.
Denn die Übernahme durch Renault könnte in Frage stellen, ob der Venezolaner im nächsten Jahr noch erwünscht wird. Wenn es nach Pisten-Darbietungen und angerichteten Schäden geht, würde sich niemand wundern, wenn Renault lieber jemand anderen ins Auto setzen wollte. Doch welches Team würde sich schon eine Mitgit von 50 Millionen Dollar entgehen lassen? Der Platz von Romain Grosjean gilt als sicher.
Insider beteuern, dass die Übernahme von Lotus durch Renault beschlossene Sache sei und noch in Monza verkündet werde. Und sobald Renault auch Maldonado bestätigt, werden die Dollar aus Venezuela wieder fliessen.