Arrivabene (Ferrari): «Richte nicht über Mercedes!»
Maurizio Arrivabene mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen
Natürlich wurde Ferrari-Rennchef Maurizio Arrivabene auf die Reifenaffäre um Mercedes angesprochen. Der Italiener reagierte (wohlgemerkt vor dem Urteil der FIA-Regelhüter) souverän: «Wenn Rennkommissare ein Auto untersuchen, dann muss man in Ruhe das Ergebnis abwarten. Es gehört nicht zu meiner Arbeit, über die Legalität anderer Rennwagen zu urteilen. Ich kann nur festhalten: unser Auto entsprach zu jeder Zeit den Vorschriften. Ferrari hält sich an die Regeln und Punkt. Pirelli hat nach den ganzen Vorkommnissen in Belgien heute in Monza, auf einer so schnellen und anspruchsvollen Bahn, bewiesen, dass sie sehr gute Reifen bauen. Was unsere Gegner machen, darüber reden wir nicht.»
Arrivabene hat in diesem Jahr oft über Glas halb voll, Glas halb leer gesprochen. Welchen Fall haben wir heute? Der Italiener sagt sofort: «Heute haben wir das Glas halb voll. Denn Kimi hat am Samstag ein hervorragendes Qualifying gezeigt und einen Platz in der ersten Startreihe erreicht. Was heute passiert ist, das müssen wir uns nochmals in Ruhe anschauen, aber so wie es aussieht, hat es einen kleinen Durcheinander mit seinen Fingern gegeben. Aber wir müssen uns das nochmals im Detail anschauen. Er konnte dann aber viele Autos überholen, er hat ein phantastisches Rennen gezeigt. Was Seb angeht – Rang 2 in Monza ist ein unglaubliches Ergebnis. Selbst wenn wir uns natürlich insgeheim ausgerechnet hatten, nach einem idealerweise phänomenalen Start ein wenig mehr herauszuholen.»
Ferrari hat für eine Evo-Version des Motors hier Entwicklungswertmarken eingesetzt. Ist Arrivabene mit dem Fortschritt zufrieden? Glaubt er, mit dem nächsten Schritt auf Augenhöhe mit Mercedes ziehen zu können?
Der Ferrari-Teamchef gibt zur Antwort: «Was Chassis und Motor angeht, so haben wir immer eine schrittweise Entwicklung angestrebt. Es stimmt, dass wir für das Wochenende hier in Monza einige Wertmarken verwendet haben. Wir sind mit dem Schritt nach vorne zufrieden. Nun wird es darum gehen, was wir mit den nächsten Schritt erreichen wollen, das ist eine taktische Entscheidung. Gegenwärtig treiben wir die Entwicklung dieses Autos voran.»
«Wir haben einen Zweitplatzierten im Monza-GP, wir liegen in der WM auf dem zweiten Zwischenrang, wir dürfen zufrieden sein.»