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Cyril Abiteboul: Renault und Lotus? Noch nichts klar

Von Agnes Carlier
Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul

Eine der heissen Fragen im Monza-Fahrerlager: Kauft Renault den Lotus-Rennstall zurück? Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport F1: «Es ist noch nichts entschieden.»

Der Franzose Cyril Abiteboul inmitten einer Gruppe von Journalisten im Fahrerlager von Monza. Die heisseste Frage natürlich: Wie weit sind die Verhandlungen mit Lotus gediehen zum Rückkauf des Rennstalls, zur Rückkehr der Franzosen mit einem Werksrennstall?

Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport F1: «Während wir hier sitzen und miteinander sprechen, ist noch keine Entscheidung gefallen. Aber Renault spielt seit vielen Jahren eine führende Rolle in der Formel 1, und wir möchten bleiben. Die Entscheidung liegt bei der Renault-Gruppe und unserem Präsidenten Carlos Ghosn.»

Gerüchten zufolge hat Renault den Lotus-Rennstall durchleuchtet, um die finanzielle Situation im Detail zu erfassen. Natürlich ist die Finanzlage nicht rosig, Team-Mitbesitzer Gérard Lopez hat daraus nie ein Geheimnis gemacht. In Frankreich kursiert: die Entscheidung werde anfangs der kommenden Woche verkündet.

Nochmals Cyril Abiteboul: «Wir sind uns dessen bewusst, dass die Rolle des reinen Motorenlieferanten keine wünschenswerte mehr ist. Die Konsequenz daraus – entweder man verlässt die Rennbühne oder man kehrt mit einem Werksrennstall zurück. Ich persönlich würde es überaus bedauern, wenn Renault die Formel 1 verliesse. Wir waren in den letzten 38 Jahren im Rahmen verschiedener Projekte dem GP-Sport verbunden.»

Auch Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone würde es bedauern: Der 84jährige Brite hat vor kurzem die Lohnzahlungen der Lotus-Belegschaft übernommen, um das Lotus-Boot über Wasser zu halten. Das macht er nicht einfach, weil er ein netter Mensch ist und genug Geld auf seinen Konti hat. Er macht dies vor allem deswegen, weil er eine finanziell kritische Phase überbrücken will und die Verhandlungen mit Renault zu einem erfolgreichen Abschluss kommen sollen. Ein Rennstall, der zusammenbricht und dem die Leute davonlaufen, das ist keine gute Basis für die Renault-Rückkehr.

Abiteboul über die Gerüchte, wer denn beim kommenden Renault führende Rollen übernehmen könnte: «Das ist nicht entschieden, denn es gibt wie gesagt ja noch gar keine Entscheidung.»

Es hält sich jedoch hartnäckig das Gedankenmodell, dass der vierfache Formel-1-Champion Alain Prost beim neuen Renault-Team jene Rolle übernehmen soll, die sein früherer Pistenrivale Niki Lauda bei Weltmeister Mercedes spielt – Chef des Aufsichtsrats des Rennstalls, graue Eminenz im Hintergrund.

Wo bleibt der angekündigte, kraftvollere Renault-Motor? Cyril Abiteboul: «Angedacht war Sotschi. Aber wenn wir in Sachen Leistungssteigerung und Haltbarkeit die gesetzten Ziele nicht erreichen, dann könnte sich das verzögern. Und natürlich hängt diese Evo-Version auch von der Entscheidung ab, was wir künftig machen. Würde sich Renault dazu entscheiden, die Formel 1 zu verlassen, dann müssen wir auch keinen verbesserten Motor bringen.»

Abiteboul widerspricht der Darstellung, Vorschläge vom früheren Mercedes-Motorenkonstrukteur Mario Illien – als Berater für Renault tätig und von Red Bull ins Spiel gebracht – seien von den Franzosen verworfen worden. «Renault und Mario arbeiten noch immer zusammen. Seine Arbeit erlaubt es uns, gewisse Entwicklungswege parallel zu beschreiten. Es gibt zwar nichts, was von Mario kommt und direkt in den Motor eingearbeitet wird, aber das bedeutet nicht, dass sein Beitrag nicht wertvoll wäre – ganz im Gegenteil ist seine Vorschläge für uns überaus positiv und bereichernd.»

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