Max Verstappen: Motor hin, Motorhaube davongeflogen!

Noch brüten die FIA-Regelhüter darüber, wie sich die ganzen Strafen zahlreicher Fahrer auf die Startaufstellung auswirken wird. Wie die 20 Autos zum Start rollen und ob eventuell einige Teilnehmer gleich aus der Boxengasse losfahren, das wird sich erst morgen offiziell bestätigen.

Schon heute aber zieht Toro-Rosso-Technikchef James Key eine Zwischenbilanz fürs Heimrennen, die schmerzhaft ist.

«Zunächst einmal war uns immer klar, dass unser Wochenende hier kompromittiert sein würde – aufgrund der Strafen für die Motorwechsel. Also haben wir beschlossen, uns bei der Arbeit ganz auf die Rennabstimmung zu konzentrieren und nicht so sehr auf einen guten Platz in der Startaufstellung zu hoffen, da wir ohnehin nach hinten rücken müssen. Wir haben bis kurz vor Schluss des Abschlusstrainings keinen einzigen Lauf mit fast leerem Tank gemacht. Am Samstagmorgen waren beide Piloten mit dem Fahrverhalten des Autos mit viel Sprit an Bord zufrieden.»

«Leider mussten wir im Wagen von Max zwischen dem dritten freien Training und dem Qualifying einen weiteren frischen Motor installieren. Die Mechaniker haben eine absolut verblüffende Arbeit geleistet – ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass wir Max noch auf die Bahn schicken können. Bedauerlicherweise gab es dann aber ein Problem an der Motorabdeckung.»

«Gegenwärtig wissen wir selber nicht, von welchen Rängen Max und Carlos letztlich ins Rennen gehen werden. Aber ich bin ziemlich gespannt darauf zu sehen, wo das Rennen uns hinführen kann. Denn im Dauerlauf mit viel Sprit sind wir durchaus konkurrenzfähig.»

Carlos Sainz gibt zum Besten: «Ein frustrierendes Wochenende bisher, wegen der kommenden Rückversetzung. Aber mich freut, dass wir alles aus dem Wagen herauskitzeln konnten, was unter diesen Bedingungen drin steckte. Um genau zu sein, liegt der Wagen wirklich fabelhaft! Leider müssen wir wohl von ziemlich weit hinten anfangen. Ich stelle mir die ersten sechs Runden aber recht lebhaft vor, denn von da hinten rücken die Fahrer von Red Bull Racing, die McLaren-Weltmeister Button und Alonso sowie Max und ich aus. WM-Punkte sind das Ziel, selbst wenn das ein hartes Stück Arbeit gibt.»

Max Verstappen meint: «Zunächst einmal darf ich mich beim Team bedanken. Ich weiss, wie fleissig meine Schrauber sind, aber es war wirklich ein Kunststück, in so kurzer Zeit zwischen drittem freien Training und der Quali den Motor zu wechseln. Dann ist leider die Motorverkleidung davongeflattert. Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen. Wenn so extrem gegen die Uhr gearbeitet wird, dann kann es schon vorkommen, dass ein Handgriff mal nicht sitzt.»

«Wir haben im freien Training gesehen, dass wir uns in Sachen Rennrhythmus nicht vor Red Bull Racing verstecken müssen, dazu erwarte ich nach dem Start auch einen feinen Kampf mit den McLaren-Fahrern. Insgeheim hoffe ich, dass wir im Rennen bis zu den Sauber-Piloten aufschliessen und um Punkte kämpfen können.»