Kimi Räikkönen (Ferrari) Start-Patzer: Motor fast aus
Suchbild gleich nach dem Start: Wo ist Kimi?
Wir werden nie erfahren, wozu Kimi Räikkönen in diesem Monza-GP 2015 wirklich fähig gewesen wäre. Nachdem der Finne als Ferrari-Fahrer erstmals seit Monaco 2009 aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen konnte, ging beim Start alles schief – sein Ferrari kam kaum vom Fleck und wurde von den 18 Autos hinter sich überholt (Leader Hamilton war ja schon vor ihm). Da lag die erste Frage an den Formel-1-Weltmeister von 2007 auf der Hand.
Kimi, was ist beim Start schief gelaufen?
Als ich die zweite Kupplung kommen liess, schaltete sich jenes Notprogramm ein, das ein Absterben des Motors verhindert, das so genannte Anti-Stall. Also musste ich die Kupplung ziehen und neu kommen lassen. Ich weiss nicht, was da schiefgelaufen ist, ich habe nichts anders gemacht als sonst. Ich habe keine genaue Erklärung dafür, was passiert ist. Aber im Grunde spielt das auch keine Rolle mehr, ich war nach wenigen Sekunden Letzter. Anschliessend haben wir das Maximum herausgeholt. Wenn du von ganz hinten noch Fünfter wirst, müsstest du eigentlich happy sein, aber das bin ich natürlich nicht – denn ich konnte aus meinem Platz in der ersten Startreihe nichts machen.
Gab es schon mal ein solches Problem, einschliesslich von Probestarts?
Nein. Was ich von hier mitnehmen muss, ist nicht die Enttäuschung über den Start, sondern die Tatsache, dass wir eigentlich ein gutes GP-Wochenende hatten. Was mich ärgert, das ist, dass wir oft eine gute Ausgangslage haben, und dann hindern uns Kleinigkeiten daran, das im Rennen umzusetzen. Aber früher oder später muss es ja mal klappen.
Du bist dann mit den ersten Reifensatz sehr lange gefahren, musstest ihm also Sorge tragen, gleichzeitig war deine Aufgabe ja, Boden gut zu machen. Wie schwierig war das?
Das Auto war das ganze Wochenende gut. Im ersten Rennteil nutzten sich die Reifen beim Hinterherfahren ein wenig mehr ab als erwünscht, das machte sich beim Handling bemerkbar. Mit dem zweiten Satz lag der Wagen besser.
Bist du gleichwohl mit deinem Rennrhythmus zufrieden?
Ich habe die Rundenzeiten anderer nicht angeschaut, aber ich glaube nicht, dass ich mehr aus diesem Grand Prix hätte herausholen können. Wir haben hier Verbesserungen mitgebracht, und auf einer Power-Strecke wie Monza haben sich die bezahlt gemacht. Mit der Entwicklung des Autos bin ich schon das ganze Jahr über sehr zufrieden.
Was ist dir beim Aufholen aufgefallen?
Die Force India sind auf den Geraden sehr schnell. Generell habe ich mir mehr Schwierigkeiten erwartet, denn das Überholen ist in diesem Jahr generell schwierig. Auch das zeigt, dass wir Fortschritte gemacht haben – wir hängen nicht mehr hinter Rivalen fest, wenn wir aus welchen Gründen auch immer aufholen müssen, sondern wir können überholen. Das ist positiv.