MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Mehr Power von Renault: Geht Red Bull das Risiko ein?

Von Mathias Brunner
Erhalten Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat (Red Bull Racing) mehr Dampf?

Erhalten Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat (Red Bull Racing) mehr Dampf?

Fans und Fachleute staunten monatelang: Wie lange will Renault eigentlich noch warten, um ihre zwölf übrigen Motorentwicklungs-Wertmarken (Token) einzusetzen? Antwort: bis jetzt.

Eine schärfere Motorversion von Renault – von den Piloten von Red Bull Racing und Toro Rosso sehnlichst erwartet – war eigentlich mal für das Rennen in Sotschi geplant.

Daniel Ricciardo blieb in Russland vage: «Ich habe in jüngerer Vergangenheit nicht mehr so viel gehört, welche künftigen Spezifikationen geplant sind. Also bin ich da nicht allzu optimistisch. Bis ich mehr höre, verhalte ich mich ruhig und konzentriere mich auf meinen Job. Im letzten Jahr hiess es auch oft, dann und dann kommt eine Evo-Stufe. Wir wurden ja auch besser, aber vielleicht nicht um so viel, wie wir uns erwartet hatten. Also zügle ich meine Vorfreude, bis ich wirklich einen Motor mit fühlbar mehr Power habe.»

Renault-Sportchef Cyril Abiteboul und Rémi Taffin, der leitende Ingenieur, hatten sich wochenlang hinter Stehsätzen verschanzt: «Die verbesserte Version kommt dann, wenn wir mit der Laufleistung auf den Prüfständen zufrieden sind, vorher nicht.»

Die Frage ist: Kommt mehr Power von Renault nun zum ungünstigsten Zeitpunkt?

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist davon überzeugt, dass mit Red Bull Racing in den kommenden Rennen zu rechnen sein wird: «In Austin werden wir weiter vorne sein. Da kommt uns das Pistenlayout eher entgegen als Sotschi. Mexiko ist für alle eine Reise ins Unbekannte, die lange Gerade dort wird uns wehtun. Brasilien wird aus Erfahrung nicht ganz einfach, aber in Abu Dhabi waren wir immer bei der Musik.»

Aus Frankreich sickert jedoch durch: Der verbesserte V6-Turbo sei lange genug auf den Prüfständen gelaufen, um einen Einsatz in Texas zu ermöglichen.

Aber kann es sich Red Bull Racing leisten, mit dem Motorwechsel, will heissen: mit einer Strafversetzung die Chancen auf ein gutes Austin-Ergebnis zu kompromittieren?

Der WM-Stand würde es eigentlich erlauben: Der Zug zu WM-Rang 3 (Williams) ist wohl abgefahren – RBR liegt mit 149:220 hinten. Hinter Red Bull Racing liegt Force India mit 92 Punkten.

Das verbesserte Triebwerk soll Charakteristiken des 2016er Renault-Motors beinhalten, mit einem neuen Verbrennungsmotor und anderem Turbolader. Auch Ferrari will in Texas eine Evo-Version einsetzen (in aller Wahrscheinlichkeit nur im Auto von Kimi Räikkönen, weil Sebastian Vettel noch Aussenseiterchancen auf den Titel hat). Honda hat einen neuen Verbrennungsmotor bislang nur im freien Training zum Russland-GP gebracht, Fernando Alonso soll ihn im Austin-GP in Quali und Rennen fahren. Mercedes hat seinen Evo-Motor schon seit Monza im Einsatz.

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